An Fussball ist für Kevin McDonald (33) im Frühjahr 2020 nicht mehr zu denken. Die chronische Nierenerkrankung des Schotten, der zwischen 2013 und 2016 126 Spiele für die Wolverhampton Wanders absolvierte, verschlimmert sich. Weitere Einsätze bei Fulham, seinem damaligen Verein, sind ausgeschlossen. Der Nati-Spieler ist auf eine neue Niere angewiesen – sein Bruder hilft aus.
Im Mai 2021 folgt die Transplantation. Bange Stunden beginnen. Wie wird der Körper von McDonald auf das «Ersatzteil» reagieren? Erschwerend kommt hinzu, dass seine Frau gleichzeitig schwanger ist. «Die drei Monate der Isolation nach der Transplantation waren am schwierigsten, weil ich nicht bei meiner Frau sein konnte», sagt er gegenüber BBC Schottland.
Der Heilungsprozess verläuft nicht optimal. «Ich war 19 Tage im Krankenhaus und hatte zu Beginn etwas unangenehme Nebenwirkungen erlitten.» Eine Rückkehr in den Profi-Fussball scheint für den Schotte kaum mehr möglich. «Ich plante nicht mehr damit, noch ein Spiel zu absolvieren.» Eine Trainer-Karriere schwebt McDonald vor.
Am Selbstvertrauen mangelt es nicht
Doch dann kam Dundee United. Der Verein aus der höchsten schottischen Liga unterbreitet ihm ein Vertragsangebot. Beim Tabellensiebten unterschreibt der fünffache Internationale ein Arbeitspapier, das bis zum kommenden Sommer datiert ist. «Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben», meint der Kicker sichtlich gerührt.
Ob die Zusammenarbeit über die Saison hinaus bestehen bleibt, wird sich im Frühling entscheiden. Am Selbstvertrauen sollte es nicht scheitern. «Ich habe niemandem etwas zu beweisen, meine Karriere spricht für sich selbst.» McDonald spielte unter anderem bei Burnley, Sheffield United, den Wolves und Fulham. (nab)