Julian Nagelsmann (36) folgt auf Hansi Flick (58) – diese Schlagzeile gabs schon 2021. Damals ging es um den FC Bayern München. Nun soll Nagelsmann gemäss deutschen Medien die Nachfolge als Nationaltrainer antreten.
Im Hinblick auf die Heim-EM 2024 soll er das Team zurück auf die Erfolgsspur führen. Eine Chance für ihn, aber auch für einige Spieler.
Hoffnung auf Rückkehr
Mit vielen hatte Nagelsmann schon zu tun. In München waren Joshua Kimmich (28) und Leon Goretzka (28) grosse Fürsprecher von ihm. Kimmich sagte nach der Entlassung: «So ist das Geschäft, wenig Liebe, wenig Herz.» Er war sein verlängerter Arm und dürfte jetzt profitieren. Gleiches gilt für Goretzka, der zuletzt von Flick nicht mehr berücksichtigt wurde. Sein Verhältnis zu Nagelsmann war sehr eng: «Wahrscheinlich habe ich ihn häufiger gesehen als meine Familie.» Auch Timo Werner (27), der ihn aus Leipzig kennt, darf sich Hoffnungen auf eine Rückkehr machen.
Anders siehts bei Manuel Neuer (37) aus. Während er verletzt war, wurde bei Bayern sein Goalie-Trainer freigestellt. Das nimmt er Nagelsmann noch immer übel. Ob er unter ihm ins Tor zurückkehren und sich wieder die Captainbinde überstreifen wird, ist ungewiss.
Die Wege von Nagelsmann und Niklas Süle (28) trennten sich mit Nebengeräuschen. Als er von Bayern zu Dortmund wechselte, wurde er fürs letzte Spiel erst aus dem Kader gestrichen und dann wegen eines Ausfalls doch aufgeboten. Süle weigerte sich. In Hoffenheim gabs zwischen den beiden keine Probleme – das dürfte auch in der DFB-Elf so sein.
«Bin Liverpool zu Loyalität verpflichtet»
Kein Problem mit Nagelsmann als neuen DFB-Coach hat Jürgen Klopp (56). Er wurde ebenfalls als Flick-Nachfolger gehandelt, hat aber abgesagt. «Ich bin Liverpool zu Loyalität verpflichtet», sagt er bei RTL+. «Ich habe hier einen Vertrag unterschrieben und wurde dabei, soweit ich mich erinnern kann, nicht unter Drogen gesetzt oder gefesselt und musste mit dem Mund unterschreiben. Das war eine freie Entscheidung. Und deshalb passt das nicht.»
Sollte Nagelsmann DFB-Coach werden, wäre er mit 36 Jahren der jüngste Bundestrainer der Geschichte. Für Klopp ist das Alter diesbezüglich egal. «Er hat schon mit 28 bewiesen, dass er ein fantastischer Trainer ist», meint er. Ob er diesem Ruf auch als DFB-Coach gerecht werden kann, wird sich zeigen. (bir)