Cedric Itten ist immer noch emotional, als er mit BLICK telefoniert. Er hat es geschafft, Meister mit den Glasgow Rangers zu werden, und das sechs Spieltage vor Schluss. Und noch wichtiger: Man konnte Celtic Glasgow den zehnten Meister-Titel in Folge nehmen. Es wäre schottische Fussball-Geschichte gewesen, denn das gabs noch nie.
«Das wollten wir unbedingt verhindern. Es war hochemotional für alle hier», erzählt Itten. «Der Druck war seit Beginn der Saison riesig. Alle haben nur von diesem Titel gesprochen.» Auch wegen dem zwischenzeitlichen Zwangsabstieg 2012 sei der Titel nach zehn Jahren etwas sehr spezielles.
Getränke spritzten aus allen Ecken
Gefeiert hat der Basler an diesem Wochenende stolze drei Mal. Am Samstagabend nach der Partie gegen St. Mirren, «da konnten wir das Stadion aufgrund der über Zehntausend Fans davor sowieso nicht verlassen». Es habe eine Party gegeben, mit allem, was dazu gehört.
Nach dem Remis von Celtic am Tag darauf ist eigentlich nur noch ein Anstossen vorgesehen. Aber: «Nach dem Schlusspfiff – wir haben das Spiel im Esssaal auf dem Beamer geschaut – spritzten Getränke aus allen Ecken, es wurde gesungen, rumgehüpft, einige sind sogar auf die Tische hochgesprungen. Ja, der Jubel war riesig», erzählt Itten, der vier Tore in dieser Saison schoss, euphorisch.
Der FCSG spielt noch immer eine grosse Rolle
Den Abend lässt er mit Freundin Nina ausklingen, die das Wohnzimmer zur Feier des Tages mit blauen Luftballons dekoriert hat. «Das war schön und für sie war es auch etwas Grosses, denn sie ist auch Teil davon.»
Welche Rolle spielt der FCSG noch in seinem Leben? «Eine grosse», so der Stürmer. Viele Spieler höre er regelmässig und er wünsche sich, «dass sie es schaffen den zweiten Platz noch zu holen».
Ein Spiel regt ihn immer noch auf
13 Monate ist es her, aber ein Spiel reibt ihn bis heute auf. Das 3:3 gegen YB am 23. Februar 2020. Erst 3:2 in der Nachspielzeit für St. Gallen, dann in der 97. Minute Zigis gehaltener Penalty, der wiederholt und dann von Hoarau verwandelt wird. «Wir machen am Schluss noch den Siegtreffer und denken, jetzt ist es durch. Und dann kommt in letzter Minute der Penalty, wo du denkst, das gibts ja nicht», erinnert sich Itten, aufgebracht als wärs gestern gewesen, zurück. Ein Sieg – und St. Gallen hätte vielleicht den Meistertitel geholt. «Natürlich wäre es grossartig gewesen. Es macht mich heute noch traurig», gibt der Basler über ein Jahr später zu. Am Sonntag kommt YB nun wieder nach St. Gallen. Itten wird an seinen Ex-Klub denken.
Er denkt auch an den Sommer, denn er wünscht sich etwas ganz fest: Dass der grosse Traum von der EM in Erfüllung geht. «Es wäre grossartig dabei sein zu dürfen.»