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Nach Sieg gegen Messis Argentinier
Venezuelas Nati muss Trikots im Supermarkt kaufen

Venezuela wird von der schlimmsten Wirtschaftskrise der Geschichte heimgesucht. Darunter leidet auch das Nationalteam. Dort hat man nicht mal Geld für neue Trikots.
Publiziert: 28.03.2019 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2019 um 10:42 Uhr
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Fürs Spiel gegen Katalonien müssen die Venezolaner die Trikots selber kaufen. In der Bildmitte Barcelonas Gerard Piqué.
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Martin Arn

Vergangene Woche schlägt Venezuela in einem Testspiel in Madrid Lionel Messi und seine Argentinier mit 3:1. Es ist der grösste Sieg in der Geschichte des venezolanischen Fussballs. Doch das Land ächzt seit Monaten unter einer schweren Wirtschaftskrise. In den Supermärkten fehlt es an allem: WC-Papier, Milch, Nahrungsmittel.

Der venezolanische Bolivar ist im freien Fall. Im letzten Jahr betrug die Inflation eine Million Prozent! Das Geld hat inzwischen so wenig Wert, dass die Bankomaten nur noch 500 Bolivares aufs Mal ausspucken: Das sind nicht einmal 20 Rappen.

Als Venezuelas Nationalmannschaft am Dienstag zu einem weiteren Freundschaftsspiel gegen Katalonien antritt, haben die Spieler keine sauberen Trikots mehr. Der italienische Ausrüster Givova konnte sich mit dem Verband offenbar nicht einigen. Kuzerhand kauft der venezolanische Materialwart einen Satz dunkelroter Outdoor-Shirts im lokalen Decathlon-Laden ein. Kostenpunkt: 10 Euro pro Shirt.

Im Hotel nähen fleissige Hände das venezolanische Wappen auf die Trikots.

Venezuelas Captain Tomas Rincon postet sein zusammengeflicktes Shirt auf Twitter: «Givova, wir fordern maximalen Respekt gegenüber unserem Leibchen und unserem Team. Es ist eine Schande, dass wir die Trikots selber kaufen und bedrucken müssen», schreibt der Captain.

Machtkampf in Venezuela

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.

Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.

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