Ex-Uefa-Präsident Michel Platini wegen Verdacht auf Korruption verhaftet
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Wegen WM-Vergabe 2022:Ex-Uefa-Präsident Michel Platini verhaftet

Nach Platini-Verhaftung
Nimmt die Fifa Katar jetzt die WM weg?

Nach der Verhaftung von Michel Platini (63) steht die Fifa vor einer wegweisenden Entscheidung. Offenbar soll ein Geheimtreffen darüber entscheiden, ob Katar die WM 2022 behalten darf.
Publiziert: 19.06.2019 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2019 um 13:06 Uhr
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Offenbar soll ein Geheimtreffen darüber entscheiden, ob Katar die WM behalten darf.
Foto: AFP
Sven Ziegler

Die Verhaftung von Ex-Uefa-Präsident Michel Platini (63) am Dienstag sorgt weltweit für Aufsehen. Über Stunden hinweg wird der Franzose in der Nähe von Paris befragt. Grund soll die WM-Vergabe an Katar sein. Erst kurz vor Mitternacht wird Platini wieder entlassen, er streitet alle Vorwürfe ab. 

Platini gehörte zu den prominentesten Vertretern, welche die Vergabe an Katar im Jahr 2010 unterstützten. Wie nun klar wird, soll aber auch Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in die Affäre rund um einen möglichen Korruptions-Skandal verwickelt sein. 

Nun geht offenbar auch die Fifa über die Bücher, und dabei könnte es zu einem echten Knall kommen. Wie der argentinische TV-Sender «TNT Sports» berichtet, soll beim Weltfussball-Verband eine «geheime» Sitzung stattfinden, welche sich mit nur einem Thema beschäftigt: baldmöglichst einen Ersatz-Gastgeber für die WM 2022 zu finden. 

«Sie prüfen, ob es nicht besser wäre, Katar die WM 2022 zu entziehen», berichtet ein Reporter auf dem Kanal. «Es ist nicht wirklich einfach, aber sie prüfen es.»

Schlechte Arbeitsbedingungen und über 1000 Tote

In den letzten Tagen geriet die Vergabe an den Wüstenstaat immer wieder in den Fokus. Grund dafür sind vor allem die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen. Eine Dokumentation des «Westdeutschen Rundfunks» Anfang Juni deckt auf, wie schlecht die Arbeiter im Emirat behandelt werden. 

Die Rede ist von ausbleibendem Lohn und miserablen Unterkünften. Zudem würden den Arbeitern die Pässe weg genommen, damit diese nicht ausreisen können. Laut einer Statistik der nepalesischen Regierung sollen bereits über 1400 Menschen auf den Baustellen umgekommen sein.

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Einer der Arbeiter enthüllt schockierende Details: «Einmal wurden sieben von uns im Büro der Firma einfach so verprügelt. Und wenn wir krank waren, durften wir nicht im Bett bleiben, sondern mussten als Strafe raus in die Hitze.»

Austragung im Winter

Die Vergabe an den Wüstenstaat sorgt bei den Fussball-Fans auch für terminliche Veränderungen. Da es im Sommer zu heiss ist, muss die Weltmeisterschaft 2022 im Winter ausgetragen werden.

Während es im traditionellem WM-Monat Juni über 40 Grad warm wird, «kühlt» es im November auf maximal 30 Grad ab. Daher findet die WM in der Adventszeit statt, das Endspiel ist auf den 18. Dezember 2022 terminiert.

Mit der nun stattfindenden Krisen-Sitzung bei der Fifa könnte allerdings wieder alles anders werden. Die Chance, dass die WM allerdings tatsächlich neu vergeben wird, ist verschwindend gering. 

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