So präsentiert RFC Union Luxemburg seinen neuen Trainer
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Jeff Saibene engagiert:So präsentiert RFC Union Luxemburg seinen neuen Trainer

Mit dem Racing Club auf der Überholspur
Reiche Präsidentin gönnt sich Star-Trainer Jeff Saibene

Nach vielen Trainerstationen in der Schweiz und in Deutschland arbeitet Jeff Saibene (54) in seiner Heimat Luxemburg. Eine schwerreiche Präsidentin macht das Engagement in der Fussballprovinz möglich.
Publiziert: 14.10.2021 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2021 um 06:23 Uhr
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Eigentlich wollte Jeff Saibene (hier beim Länderspiel Schweiz – Dänemark als Zuschauer) eine Pause als Trainer einlegen.
Foto: TOTO MARTI
Felix Bingesser

Jeff Saibene hat eine einzigartige Tour de Suisse hinter sich, seit er als junger Fussballer vor 33 Jahren von Standard Lüttich zu Aarau kam. Saibene spielt im Aargau, in Basel, in der Westschweiz und im Tessin. Als Trainer führt ihn sein Weg ins Berner Oberland, zurück in den Aargau, nach St. Gallen, wieder nach Thun und zuletzt nach Deutschland zu Bielefeld, Ingolstadt und Kaiserslautern.

Die fussballerische Rundreise hat Kraft gekostet. Und als er im letzten Frühling und Sommer einige Angebote ausschlägt, da plant er eigentlich ein Sabatical. Eine Pause, eine Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen. Bis in Karine Reuter anruft.

Die Präsidentin ist vermögend

Die Juristin und ehemalige TV-Moderatorin ist eine bekannte Persönlichkeit in Luxemburg. Seit 2016 ist sie auch Präsidentin des Racing Foussball Club Union Letzebourg, wie der Verein korrekt heisst. Sie sucht einen Trainer für ihr «Spielzeug» und erinnert sich an Saibene, einen der bekanntesten Fussballsöhne des Grossherzogtums Luxemburg.

Und Reuter, die einst oberste Richterin des Landes war, überzeugt mit Charme und einem für luxemburgische Verhältnisse lukrativen Angebot, das Saibene von seinen ursprünglichen Plänen abbringt. Er unterschreibt bei der reichen Präsidentin einen Zweijahresvertrag.

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«Es hat einfach gepasst. Der Druck in Luxemburg ist nicht so gross, man steht auch medial nicht im Fokus. An den meisten Tagen trainieren wir nur einmal. Es gibt Zeit, um zur Ruhe zu kommen und trotzdem im Fussballgeschäft zu bleiben. Es tut nach all den turbulenten Jahren gut, in der Heimat in aller Ruhe arbeiten zu können», sagt Saibene.

Seine Familie lebt weiter in der Schweiz. Er pendelt regelmässig hin und her. In Luxemburg steht ihm ein Appartement im Stadzentrum zur Verfügung, er hat einen chicen Dienstwagen und ein Salär, wie es in der Super League gezahlt wird. «Mir geht es hier sehr gut. Es war in meiner Situation genau die richtige Entscheidung, einen Schritt zurück in die Fussballprovinz zu machen», sagt Saibene.

Die Erfolge der Nationalmannschaft

Wobei die Bezeichnung Fussballprovinz für Luxemburg nur noch bedingt zutrifft. Die Nationalmannschaft steht in der WM-Qualifikation in der Gruppe A hinter Serbien und Portugal auf Platz 3. Im Frühling hat man auswärts in Irland mit 1:0 gewonnen. «Im Nachwuchsbereich wird mittlerweile sehr gute Arbeit geleistet.

Die meisten Spieler gehen dann aber mit 16 Jahren ins Ausland. In der Nationalmannschaft sind alle Stammspieler im Ausland engagiert. In Huddersfield, in New York, bei Sherif Tiraspol. Auf der ganzen Welt verteilt», sagt Saibene. Einer, der mit der U-17 Luxemburgs grosse Erfolge feiert, ist Mario Mutsch, der früher auch für Aarau, St. Gallen und Sion gespielt hat.

400 bis 500 Zuschauer

Immer noch etwas stiefmütterlich präsentierte sich die Liga. «Banken und Business stehen in der Hauptstadt Luxemburg im Zentrum. Der Sport nicht so sehr», sagt Saibene. Zwischen 400 und 500 Zuschauer sind bei den Spielen des Racing Klub dabei. Der Vorzeigeklub des Landes ist Düdelingen, das vor zwei Jahren in der Gruppenphase der Europa League stand. Davon träumen mit Ausnahme der Young Boys alle Schweizer Klubs.

Dieses Düdelingen im Kampf um den Meistertitel zu bedrängen, ist denn das grosse Ziel von Saibene. Der bekannteste Spieler in seinem Team ist der in der Schweiz bestens bekannte Yannis Tafer (30). Stars gibt es keine. Trotzdem läuft es bestens, Racing ist nach acht Spielen mit 18 Punkten auf Platz zwei und darf vom internationalen Geschäft träumen.

Die Präsidentin wird für ihr Investment in den «Startrainer» belohnt. Und in Sachen Lebensqualität wird für Saibene sein Luxemburg zur Luxusburg.

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