Happige Vorwürfe
Hat PSG den Ballon d’Or für Messi erkauft?

Ein pikantes Gerücht ziert die Tageszeitungen in Frankreich: Paris Saint-Germain soll entscheidend Einfluss auf die Ballon-d'Or-Wahl ausgeübt haben.
Publiziert: 07.01.2024 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2024 um 20:48 Uhr
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Die Weltfussballer-Wahl aus dem Jahr 2021 ist wieder Thema.
Foto: AFP

Mittlerweile hat Lionel Messi (36) achtmal den Ballon d’Or abgeräumt. So kontrovers wie im Jahr 2021 wurde allerdings keiner seiner acht Einzeltitel diskutiert. Aus gutem Grund.

Damals rechnete die gesamte Fussballwelt damit, dass Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (36), der 2021 54 Tore erzielt hatte, den Ballon d’Or gewinnt. Entgegen aller Prognosen sicherte sich aber Messi, der in der besagten Saison die Copa America und den spanischen Cup gewann, seinen siebten Ballon d'Or. Weil sein damaliger Klub PSG sich in die Weltfussballer-Wahl eingemischt hatte? 

Luxus-Reisen und VIP-Karten

Diesen pikanten Vorwurf stellt die Zeitung «Le Monde» in den Raum. Gemäss deren Recherchen hat der ehemalige PSG-Kommunikationschef Jean-Martial Ribes dem ehemaligen Chefredaktor Pascal Ferré von «France Football» – das die Wahl ausrichtet – immer wieder Geschenke angeboten.

Konkret gehts um Luxus-Reisen finanziert von PSG-Sponsor Qatar Airways, VIP-Karten für Liga-Spiele und Eintrittskarten für Champions-League-Spiele mit Beteiligung von PSG. Erstmals hätten Ribes und Ferré 2020 Kontakt gehabt, weil PSG-Präsident Nasser Al Khelaifi einen Artikel, den «France Football» publiziert hatte, gelöscht haben wollte. Auch dafür habe Ribes Ferré Gefälligkeiten angeboten, der diese dankend angenommen habe.

Später soll Al-Khelaifi von Ferré gefordert haben, dass dieser «Lobbying» zu Messis Gunsten betreibe. Tatsächlich tauchte der Argentinier bald auf der Titelseite des Magazins auf.

Polizei ermittelt gegen Ribes

Mittlerweile ist Ribes nicht mehr Kommunikationschef von PSG. Im Juni 2022 verliess er den Nobelklub aus freien Stücken und ging in die Privatwirtschaft. Ganz mit PSG abschliessen kann er allerdings noch nicht, denn seit Dezember 2023 läuft wegen seiner Bestechungsversuche offiziell ein Strafverfahren gegen ihn.

Neben Ferré soll Ribes auch Persönlichkeiten aus der Politik erkauft haben. Welche Vorzüge er für PSG damit gewinnen wollte, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Auch ob die Ballon-d'Or-Wahl nun neu aufgerollt wird, steht in den Sternen. Ribes' Anwalt lässt ausrichten, der Preisträger werde von 180 unabhängigen Journalisten aus der ganzen Welt bestimmt. «Es ist unmöglich, dass PSG, geschweige denn mein Mandant, diese Wahl hätten beinflussen können.» (par)

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