Auftakt in die neue Ligue-1-Saison
Startet Embolo endlich auch im Klub durch?

Breel Embolo ist der beste Schweizer Stürmer und nach einem Seuchenjahr zurück in der Spur. Nun will er die Vergangenheit hinter sich lassen und auch im Klub wieder voll angreifen.
Publiziert: 15.08.2024 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 23:51 Uhr
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Nach einem Seuchenjahr konnte Breel Embolo bei der Nati endlich wieder richtig jubeln.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Breel Embolo (27) ist einer der beliebtesten Fussballer der Schweiz. Nur Xherdan Shaqiri und Yann Sommer stehen ähnlich hoch im Kurs wie der in Kamerun geborene Basler. Nicht umsonst hatten die Fans schon bei der EM 2016 ein Lied für ihn gedichtet, das auch an der EM in Deutschland immer wieder angestimmt wurde. «I de Nati, de Schwizer Nati, do isch de Breel dihei, oh Embolo, oh Embolo ...»

Mit seinem Blitz-Comeback an der EM und seinen beiden Toren gegen Ungarn und im Viertelfinal gegen England fand für den Monaco-Stürmer ein Seuchenjahr doch noch ein Happy End. Kreuzbandriss im Knie im letzten August. Comeback im April. Muskelfaserriss im Oberschenkel im Mai.

Neuer Anlauf an der Côte d'Azur

Nun ist Embolo wieder fit – und auch im Klub bereit für grosse Taten. Im letzten Test vor dem Auftakt gegen Saint-Étienne trifft Embolo gegen Barcelona mit einem Lupfer zum 2:0. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte um einen möglichen Transfer, doch nach dem Abgang von Wissam Ben Yedder müsste schon ein aussergewöhnliches Angebot kommen, damit Monaco, das erstmals seit sieben Jahren in der Champions League spielt, einen weiteren Stürmer ziehen lassen würde.

Cooler Chip von Embolo lässt Ter Stegen keine Chance
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Schweizer trifft gegen Barca:Cooler Chip von Embolo lässt Ter Stegen keine Chance

Ein Verbleib würde aber durchaus Sinn ergeben, denn Embolo fühlt sich an der Côte d'Azur wohl, zudem besitzt er noch einen sehr gut dotierten Vertrag bis 2026. Auch deshalb dürfte Trainer Adi Hütter, der ihn aus gemeinsamen Zeiten bei Gladbach kennt, auf den Nati-Stürmer setzen.

Stabilität täte Embolo gut, denn seine Karriere ist bislang ein stetiges Auf und Ab. Sein riesiges Potenzial war schon früh erkennbar, als er als Teenager beim FC Basel Fuss fasste. 2016 wechselte er für rund 27 Millionen Franken nach Schalke und machte sich auf, die Fussball-Welt zu erobern. Doch so richtig konnte Embolo sein Versprechen nie einlösen. Ein Grund sind seine Verletzungen: In seiner zehnjährigen Profikarriere verpasste er schon rund 200 Pflichtspiele.

Die Vergangenheit ruhen lassen

Hinzu kommt, dass Embolo neben dem Platz sich oft selbst im Weg stand. Seine Akte von Verfehlungen ist lang: Während der Corona-Pandemie wurde er an einer illegalen Party von der Polizei aufgegriffen. Vor einem Jahr wurde er in Basel wegen mehrfacher Drohung verurteilt. Und im Frühjahr tauchte er in der Anklageschrift gegen einen ehemaligen Hells Angel auf, weil er sich von diesem gefälschte Covid-Zertifikate besorgt haben soll. «Das ist Vergangenheit. Klar: Gewisse Dinge hätte ich besser lösen können», zeigt sich der Sünder während der EM reuig.

Frankreichs Klubs leiden wegen Fiasko mit TV-Vertrag

Erst wenige Wochen vor dem Start in die neue Saison konnte ein neuer TV-Vertrag für die Ligue 1 abgeschlossen werden. Die Klubs hatten auf einen Kuchen von rund einer Milliarde Euro gehofft – am Ende wurden es gerade mal etwa 500 Millionen. Dass nach Neymar, Messi und Co. nun auch noch Kylian Mbappé die Liga verlassen hat, schwächte den Marktwert der Liga noch weiter.

Während die grösseren Klubs wie PSG, Monaco oder Marseille weiterhin auf zahlungskräftige Geldgeber zählen können, leidet darunter der Rest der Liga. Vielen Vereinen fehlen nun wichtige Millionen auf dem Transfermarkt. Befürchtet wird, dass die Kluft zwischen den Grossklubs und den restlichen Teams bald unüberwindbar wird – und dass man den Anschluss gegenüber der europäischen Konkurrenz verlieren könnte.

Erst wenige Wochen vor dem Start in die neue Saison konnte ein neuer TV-Vertrag für die Ligue 1 abgeschlossen werden. Die Klubs hatten auf einen Kuchen von rund einer Milliarde Euro gehofft – am Ende wurden es gerade mal etwa 500 Millionen. Dass nach Neymar, Messi und Co. nun auch noch Kylian Mbappé die Liga verlassen hat, schwächte den Marktwert der Liga noch weiter.

Während die grösseren Klubs wie PSG, Monaco oder Marseille weiterhin auf zahlungskräftige Geldgeber zählen können, leidet darunter der Rest der Liga. Vielen Vereinen fehlen nun wichtige Millionen auf dem Transfermarkt. Befürchtet wird, dass die Kluft zwischen den Grossklubs und den restlichen Teams bald unüberwindbar wird – und dass man den Anschluss gegenüber der europäischen Konkurrenz verlieren könnte.

Embolo will die Vergangenheit ruhen lassen. Dazu passt, dass er sich von seinem langjährigen Agenten getrennt hat und nun von einer holländischen Top-Agentur beraten wird, die unter anderem Startrainer Pep Guardiola berät und Spieler wie ManUtd-Stürmer Rasmus Højlund und Liverpool-Star Cody Gakpo zu ihren Klienten zählt. Und seine Fehltritte neben dem Platz? Die passen eigentlich so gar nicht zu Embolo, der bei den Teamkollegen sehr beliebt ist. Nicht umsonst nennt ihn Nati-Teamkollege Granit Xhaka einen «Goldjungen».

Zu einem solchen will Embolo nun auch bei Monaco werden und das ihm attestierte Potenzial endlich auch im Klub ausschöpfen. Murat Yakin deklarierte ihn in der Nati bereits vor der EM als unverzichtbar. Dies soll er jetzt auch bei Monaco werden. Und glänzt er mit den Monegassen in der Champions League, dürfte spätestens im nächsten Sommer ein Transfer zu einem Top-Klub Europas Realität werden. Und Embolo sein Versprechen endlich einlösen.

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