«Ferien würde ich das nicht nennen», sagt Mario Gavranovic drei Tage nach dem Drama-Viertelfinal-Out an der EM. Ein paar Tage mit dem Bruder im Tessin, ein paar weitere mit Tochter Leonie und Frau Anita an der Küste Kroatiens – und schon gilts für den Stürmer von Dinamo Zagreb wieder ernst.
Am Dienstag muss Gavranovic als erster Nati-Star in einem Pflichtspiel ran. Als wäre die Fliegerei an der EM nicht genug gewesen, reist Gavranovic nach Reykjavik – Islands Hauptstadt. Gegen Valur in der ersten Runde der Champions-League-Quali kommt der Stürmer (71.). Zagreb gewinnt das Rückspiel 2:0 und setzt sich im Duell mit 5:2 durch.
Nur drei Tage später, am Freitag, dann der Liga-Auftakt in Kroatien. Gavranovic steht in der Startelf, muss über die volle Länge ran. Verständlich bei 17 Toren und 8 Vorlagen in der letzten Saison. Dennoch happig nur zwei Wochen nach dem EM-Fight gegen Spanien. Gavranovic kann nicht verhindern, dass sein Zagreb mit 0:2 verliert.
Wechselt er in die Türkei?
Ob Gavranovic bis zum Ende des Transferfensters bei Dinamo bleibt, ist indes noch unklar. «Was in den nächsten Wochen passieren wird, weiss ich nicht», sagt der gebürtige Tessiner kurz nach der EM.
Laut türkischen Medienberichten sei Gavranovic, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausläuft, Fenerbahce angeboten worden. Gut möglich, dass Dinamo nach «Gavras» Top-EM-Darbietung auf einen ordentlichen Transfer-Erlös aus ist. Trotz dessen erheblichem Anteil am Meistertitel vergangene Saison.
Für Gavranovic wäre es wohl die letzte Möglichkeit, nochmals zu einem grösseren Verein zu wechseln. Er betont jedoch unlängst, sich in Zagreb «sehr wohl» zu fühlen. Auch wenn der Klub ihm kaum Ferienzeit gewährt. (dad)