Rapid-Stars lassen sich zu Verbal-Entgleisung hinreissen
0:09
Nach Derby-Sieg:Rapid-Stars lassen sich zu Verbal-Entgleisung hinreissen

Lange Sperren und Workshops
Liga greift nach Homophobie-Skandal in Wien durch

Spieler und Funktionäre des österreichischen Bundesligisten SK Rapid Wien erfahren einen Kater der speziellen Art. Nach einem Homophobie-Skandal bei einer Siegesfeier werden sie von der Liga hart bestraft.
Publiziert: 05.03.2024 um 09:20 Uhr
|
Aktualisiert: 05.03.2024 um 12:23 Uhr
1/8
Die Rapid-Spieler mit Captain und Routinier Guido Burgstaller (r.) hatten am 25. Februar viel Grund zum Jubeln.
Foto: Getty Images
RMS_Portrait_AUTOR_939.JPG
Lino DieterleRedaktor Online Sport

Der 25. Februar war für Rapid ein sportlich grosser Tag: Nach zehn Derbys ohne Sieg gegen Erzrivale Austria konnte der Wiener Klub endlich mal wieder über den Sieg im Prestigeduell jubeln. Danach wurde es unsportlich – bei der Feier im Anschluss leisteten sich Spieler und Betreuer homophobe Entgleisungen der übelsten Sorte.

Videomaterial davon fand den Weg ins Netz, es folgte eine grosse Welle der Empörung. Der sogenannte Strafsenat der österreichischen Bundesliga hat nun erstinstanzliche Massnahmen gegen den Geschäftsführer, Co-Trainer und fünf Spieler Rapid Wiens ausgesprochen (ausführliche Auflistung in der Box). Zudem droht dem Klub bei neuerlicher Verfehlung ein Abzug von drei Punkten.

Strafen gegen Rapid Wien

Steffen Hofmann (Geschäftsführer): Funktionssperre wegen Ehrverletzung für zwei Monate (davon 1 Monat bedingt bis 4. März 2026).

Stefan Kulovits (Co-Trainer): Funktionssperre wegen Diskriminierung für drei Monate (davon 1 Monat bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Guido Burgstaller: 6 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Marco Grüll: 6 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Thorsten Schick: 5 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Maximilian Hofmann: 3 Spielsperren wegen Verletzung des FairPlay-Gedankens (davon 2 Spiele bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Niklas Hedl: 3 Spielsperren wegen Verletzung des FairPlay-Gedankens (davon 2 Spiele bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Steffen Hofmann (Geschäftsführer): Funktionssperre wegen Ehrverletzung für zwei Monate (davon 1 Monat bedingt bis 4. März 2026).

Stefan Kulovits (Co-Trainer): Funktionssperre wegen Diskriminierung für drei Monate (davon 1 Monat bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Guido Burgstaller: 6 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Marco Grüll: 6 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Thorsten Schick: 5 Spielsperren (davon 3 Spiele bedingt bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Maximilian Hofmann: 3 Spielsperren wegen Verletzung des FairPlay-Gedankens (davon 2 Spiele bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Niklas Hedl: 3 Spielsperren wegen Verletzung des FairPlay-Gedankens (davon 2 Spiele bis 4. März 2026). Teilnahme an Workshops zum Thema Diskriminierung.

Workshops gegen Diskriminierung besuchen

«Die Vorbildwirkung von Fussballern, Betreuern und Funktionären geht über das Geschehen am grünen Rasen hinaus. Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fussball insgesamt und die Österreichische Fussball-Bundesliga im Speziellen stehen», wird das Urteil begründet. Da die Beteiligten ihre Reue glaubhaft darlegen konnten, wurden alle Strafen auch «teilbedingt» ausgesprochen.

Teil der Strafe ist auch, dass die sieben Akteure drei einstündige Workshops zum Thema Diskriminierung besuchen sollen. Der Klub hatte in Anhörungen vor der Liga bereits einen eigenen Massnahmenkatalog vorgestellt, mit dem Homophobie und Sexismus bekämpft werden sollen. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?