Der tschechische Drittligist FK Usti nad Labem geniesst gerade weltweite Aufmerksamkeit. Den Hype ausgelöst hat der Transfer eines gewissen Martin Podhajsky (22) für die 1. Mannschaft.
An sich nichts Spezielles – wäre der junge Mann denn auch tatsächlich ein Fussballer. Aber Podhajsky ist kein Kicker, nicht einmal ein Amateur. «Er hat noch nie Fussball gespielt», gibt Vereinspräsident Pemysl Kuban zu.
Aber wie kommt es, dass ein totaler Neuanfänger einen Vertrag im bezahlten Fussball erhält?
Vater erkauft Vertrag
Die Antwort ist simpel. Und hat mit Geld zu tun. Podhajskys Vater spendet Usti nad Labem einen Betrag von umgerechnet knapp 20'000 Franken – verlangt dafür aber, dass sein Sohn in der 1. Mannschaft auflaufen darf.
Ein Angebot, das Präsident Kuban nicht ablehnen konnte. «Soweit ich weiss, hat sein Sohn bis jetzt nur das Spiel «Fifa» auf der Konsole gezockt. Aber für so viel Geld lasse ich jeden mitspielen.»
Der Klub ist auch für andere Aktionen zu haben
Podhajsky wird nun direkt ins Kader integriert – und darf seinen Fussballtraum leben. «Wir bereiten den Vertrag für Martin vor. Unsere Fans werden ihn bereits beim nächsten Heimspiel auf der Bank zu sehen bekommen», so der Klubpräsident.
Schon jetzt ist vereinbart, wie Podhajskys Debüt aussehen wird. Der Neuanfänger soll für Captain und Stürmer Jakub Mares in den letzten zehn Minuten eingewechselt werden. Podhajskys Karriere beginnt also im Sturmzentrum – dort, wo er am wenigsten Schaden anrichten kann.
Es ist nicht das erste Mal, dass Usti nad Labem in den Schlagzeilen auftaucht. Die Vereinsführung verschenkte vor kurzem 1000 Saisonkarten und stellte die Miss Tschechien von 2020 als klubeigene Reporterin ein.
Übrigens: Das ehemalige Schweizer Toptalent Lorenzo Gonzalez (23, Ex-ManCity) spielte in der Saison 2021/22 auf Leihbasis bei Usti nad Labem. In 14 Partien erzielte er gerade mal einen Treffer. Ob Novize Podhajsky diese Ausbeute übertreffen wird? Das bleibt abzuwarten. (sbe)