Am Sonntag kommt es in Amsterdam zu wüsten Szenen: Der harte Kern der Ajax-Fans provoziert beim Stande von 0:3 im holländischen Klassiker gegen Feyenoord einen Spielabbruch. Mehrmals landen brennende Pyrofackeln auf dem Rasen, ausserhalb des Stadions kommt es zu Strassenschlachten mit der Polizei.
Nach dem Eklat scheint die Sache klar: Feyenoord wird am grünen Tisch zum Sieger erkoren. Doch nun trifft der Verband eine überraschende Entscheidung. Statt einer 0:3-Wertung gegen Ajax wird die Partie neu angesetzt und ab Zeitpunkt des Abbruchs (55. Minute) beim Stande von 0:3 als Geisterspiel fortgeführt. In der zweithöchsten Liga gab es vor einiger Zeit bereits einen ähnlichen Fall – auch damals wurde eine Partie trotz Abbruch nochmals neu angepfiffen.
Ajax droht mit Eilklage
Terminiert ist der Klassiker auf diesen Mittwoch. Das Problem: Dann wäre Ajax eigentlich gegen den FC Volendam im Einsatz. Dass für diese Begegnung auf Kosten des abgebrochenen Skandal-Spiels nun ein neues Datum gefunden werden muss, passt Volendam nicht. Der Klub-Vorsitzende Jan Smit (37) verurteilt den Entscheid als «Wettbewerbsverzerrung».
Und auch Ajax ist damit nicht einverstanden. Der holländische Rekordmeister möchte die Partie gegen Feyenoord erst im November nachholen und stattdessen am Mittwoch gegen Volendam antreten. Beide Vereine drohen dem Verband nun mit einer Eilklage. (sbe)