Es gibt Geschichten, die nur der Fussball schreibt. Eine altbekannte Weisheit, die am Dienstag auch in der Nations League der Frauen ihre Berechtigung findet.
Im Hampden Park in Glasgow empfangen die Schottinnen den ewigen Rivalen aus England zum «Battle of Britain». Wer glaubt, dass es für die Schottinnen, die bereits als Absteiger aus der A-Liga feststehen, um nichts mehr geht, liegt falsch. Denn die Olympia-Teilnahme hängt stark vom Ausgang des Duells mit den «Lionesses» ab. Und das in kuriosester Art und Weise.
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Bei den Olympischen Spielen nehmen Fussballerinnen aus England, Schottland, Wales und Nordirland als Grossbritannien teil. Vor dem Start der Nations League wurde allerdings festgelegt, dass sich das Vereinigte Königreich nur dann für Paris qualifiziert, wenn sich England ein Ticket sichert. Dazu müssen die amtierenden Europameisterinnen ins Endspiel des Final-Four-Turniers der Nations League kommen.
Hohe Niederlage Schottlands wäre von Vorteil
Das Problem: Derzeit liegen die «Lionesses» auf Platz zwei der Gruppe A1, zwar punktgleich mit den Holländerinnen, aber mit der schlechteren Tordifferenz (Holland +4, England +1). Gewinnt Holland am Dienstag gegen die Belgierinnen, die ebenfalls noch Chancen auf den Gruppensieg und damit das Final-Four-Turnier haben, muss England in Sachen Toren gewaltig nachlegen und schauen, dass man keine kassiert.
Heisst also: Im besten Fall verliert Schottland hoch, damit sich die Spielerinnen weiterhin Hoffnungen auf das Turnier im kommenden Sommer in Paris machen können. Im Hinspiel zu Beginn der Kampagne gab es ein knappes 2:1 für England. Das wäre am Dienstag zu wenig, sollte Holland siegen.
Verzwickte Lage also: Der Sportsgeist verlangt, dass man jede Partie mit Siegeswillen antritt. Doch punkten die Schottinnen, ist der Zug nach Paris womöglich abgefahren, da Holland dann ein Remis genügt. Die BBC titelte treffend: «Am Dienstag wird alles etwas seltsam.»