Zu Beginn der Woche ist die deutsche Nationalmannschaft in die USA gereist. Auf dem Programm stehen zwei Testspiele gegen die US-Auswahl (Samstag) und gegen Mexiko (Dienstag).
Fast wichtiger als der Gegner ist für die DFB-Auswahl aber, wer an der Seitenlinie steht. Die beiden Partien werden nämlich die Premiere für den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann (36).
Neue Gefühlswelt dank Nagelsmann
Noch vor wenigen Wochen herrschte beim DFB Tristesse. Die Erwartungen waren bescheiden, hatte das Nationalteam in den vorangegangenen Monaten mit desolaten Auftritten doch genügend Gründe geliefert, um nicht im Hochmut zu verfallen.
Aber das soll jetzt Geschichte sein. Hansi Flick (58) ist weg und Julian Nagelsmann hat den Auftrag gefasst, rechtzeitig vor der EM im eigenen Land den Turnaround zu schaffen und eine neue Euphorie zu entfachen.
Die Stimmung scheint im Team schon einmal besser zu sein, als noch vor dem Wechsel auf der Trainerposition. Mehrere Spieler haben in den vergangenen Tagen betont, dass es wieder Spass mache, für die DFB-Elf einzurücken. Nagelsmann meint in einer Medienrunde vor dem ersten Match auch, er sei «schwer beeindruckt» von seiner Equipe. Es herrsche ein «aussergewöhnlicher Spirit». Dem Trainer kommt entgegen, dass er nicht wenige Stars im Nationalteam noch aus seiner Zeit als Bayern-Coach kennt.
Joshua Kimmich wird gegen die USA (in der Nacht auf Sonntag) nicht auflaufen. Der Mittelfeldspieler der Bayern, der in der Nationalmannschaft ab und an auch auf der Rechtsverteidigerposition aufläuft, laboriert weiterhin an einer Erkältung. Der 28-Jährige konnte am Freitag nicht trainieren, schon am Donnerstag hatte er pausieren müssen.
Joshua Kimmich wird gegen die USA (in der Nacht auf Sonntag) nicht auflaufen. Der Mittelfeldspieler der Bayern, der in der Nationalmannschaft ab und an auch auf der Rechtsverteidigerposition aufläuft, laboriert weiterhin an einer Erkältung. Der 28-Jährige konnte am Freitag nicht trainieren, schon am Donnerstag hatte er pausieren müssen.
Für den 123-fachen Nationalspieler und Bayern-Stürmer Thomas Müller (34) sind die ersten Vorbereitungstage in Übersee auf jeden Fall schon einmal gelungen. «Wir haben trainiert, wir hatten Besprechungen, wir haben zusammen Spass gehabt», fasst Müller zusammen.
«Wir sollen schnell verstehen, was er will»
Verglichen mit der gemeinsamen Zeit bei den Bayern fallen Müller aber kleine Änderungen im Training von Nagelsmann auf. Zuweilen habe der Trainer zwei, dreimal bewusster seine Spielidee erwähnt, um es nicht zu kompliziert zu halten. Weiter fügt er an: «Was ich festgestellt habe, ist das Bewusstsein für die kurze Periode, die wir zum Turnier haben und auch er in seiner Vertragslaufzeit – dass alles darauf ausgerichtet ist, dass wir schnell verstehen, was er will.»
Trotz all der neuen, positiven Stimmung tritt Thomas Müller aber auch auf die Euphoriebremse. «Unsere Spiele erzeugen die Aufbruchstimmung. Aber erst gewinnen, und dann Stimmung. Keine Stimmung ohne Siege.»
Wenn Deutschland am Samstag gegen die USA antritt, wird es aber nicht nur um die gute Stimmung gehen. Mit den US-Boys hat die DFB-Elf noch eine Rechnung offen. Das letzte Aufeinandertreffen – ein Testspiel im Sommer 2015 – ging mit 2:1 an die USA. (men)