Wohl noch nie hat ein Schweizer Nationalspieler die Menschen näher an sich rangelassen, als Yann Sommer in der SRF-Doku «Out of the box». Sommer im Gesangsunterricht, Sommer auf dem Surfbrett, Sommer mit Frau und Kindern. Privat wie nie, offen wie selten. Die Eltern kommen zu Wort, andere wichtige Weggefährten. 51 Minuten lang dauert der Film. Redaktionell verantwortlich: SRF-Moderator Jeff Baltermia.
Der kennt den Inter-Goalie seit den D-Junioren. Yann Sommer sagt: «Ich habe Jeff für die Doku angefragt, weil es ein Film war, der tiefer geht. Und ich jemanden wollte, bei dem ich mich komplett öffnen kann. Wir beide haben ein super Verhältnis, auch unsere Eltern kennen sich gut. Ich schätze ihn sehr, er ist ein Freund.»
Gleichwohl sei es nie ein Problem gewesen, wenn Baltermia als Journalist auf Sommer als Nati-Goalie getroffen sei. Man habe das professionell getrennt. «Ich hätte das auch nicht cool gefunden, wenn er mich anders behandelt hätte als andere Spieler», so Sommer.
Das sieht auch Baltermia so: «Wenn er mal einen Ball durchgelassen hat, den er sonst hält, dann habe ich das angesprochen im Interview. Eine objektive, kritische Distanz ist zentral in meinem Beruf und das war für ihn nie ein Problem. Da er weiss, dass wir ein gutes Verhältnis haben, hat er es mir auch nie übelgenommen, wenn ich ein Thema angesprochen haben, das es anzusprechen galt. Das ist Teil meines Jobs.» Sommer sagt, dass es immer eine grosse Freude gewesen sei, Jeff zu sehen. Und dass dieser einen coolen Job mache.
Sie kennen sich seit der Kindheit
Kennengelernt haben sich die beiden als Gegenspieler bei den D-Junioren. Sommer hechtete für Concordia Basel durch die Gegend, Baltermia stand bei OB zwischen den Pfosten. Yann sei schon damals in der ganzen Region bekannt gewesen, so der SRF-Mann: «Wenn wir am gleichen Turnier teilgenommen haben, dann wusste ich bereits vorher, dass ich weder den goldenen Handschuh noch einen Schleckstängel für den besten Goalie des Turniers gewinnen werde.»
Jahre später spielen die beiden gemeinsam im FCB-Nachwuchs, Konkurrenten aber seien sie nie gewesen, so Baltermia. «Nullkommanull. Es waren damals schon Welten zwischen ihm und mir. Ich habe erst ein Jahr über ihm gespielt, dann ist er links vorbeigezogen, während ich zurück in den Regionalfussball ging.»
Auf dem Fussballplatz sei er chancenlos gewesen gegen Sommer. In einer anderen Sportart hingegen habe er regelmässig reüssiert. «Ich erinnere mich an legendäre Tischtennisduelle, wo ich im Gegensatz zum Fussball deutlich besser ausgesehen habe», sagt Baltermia mit einem Schmunzeln.