Das enttäuschende EM-Achtelfinal-Out von diesem Sommer? Einfach ausgeblendet! DFB-Captain Manuel Neuer gibt beim ersten Zusammenzug unter Löw-Nachfolger Hansi Flick gleich mal den Tarif durch.
Angestachelt von der Aufbruchstimmung, die nach der Übernahme des Bayern-Meistermachers der letzten Jahre aufgekommen ist, spricht Neuer sofort von nichts Geringerem als dem WM-Titel 2022: «Deshalb bin ich weiter dabei. Ich möchte Weltmeister werden mit diesem Team!»
Der Bayern-Keeper wird auch unter Flick eine tragende Rolle einnehmen, auch wenn er heute in St. Gallen gegen Liechtenstein (im Vaduzer Rheinpark wird umgebaut) noch geschont wird.
Flick will eine Gala zum Auftakt
Flick macht derweil ebenfalls klare Ansagen. Gegen Liechtenstein, Rumänien und Island verlangt er «neun Punkte, ohne Frage». Und zwar ohne Geknorze, sondern mit «attraktiven, begeisternden und erfolgreichen Fussball».
Es klingt wie eine Drohung für die Kicker aus dem Fürstentum. Flick will eine Gala!
Liechtenstein-Hasler: Respekt ja, Angst nein
Doch Liechtenstein-Captain Nicolas Hasler – der Mittelfeldspieler des FC Thun ist einer der wenigen Profis im Kader – hält entschieden dagegen: «Wir werden nicht Spalier stehen! Respekt haben wir, aber Angst nicht. Es geht darum, dass wir dieses Spiel mit der richtigen Mentalität angehen. Auch wenn es enorm schwierig wird, wollen wir versuchen, den Deutschen, so gut es geht, die Stirn zu bieten!»
Flick wird sich derweil ganz auf sein eigenes Team konzentrieren. Was wird neu unter ihm? Einerseits das System: Die von Jogi Löw erfolglos eingeführte Dreierkette soll passé sein. Neu wird er wohl wieder eine Vierer-Abwehrreihe auflaufen lassen. Andererseits lässt er sich auch mehr in Bundesliga-Stadien blicken als Löw, der sich zuletzt oft abgeschottet hatte.
Auch von Rückkehrer Marco Reus, der auf eine EM-Teilnahme verzichtet hatte, erhofft sich Flick viel. Den BVB-Spielmacher bezeichnet er als «einer der Besten auf dieser Position». Und auch der zuletzt viel kritisierte Leroy Sané ist Teil des Flick-Plans – er soll sich gegen Liechtenstein und Co. endlich wieder in Form schiessen. Nach dem 1:2 gegen Nordmazedonien im März darf sich Deutschland keinen weiteren Ausrutscher in der WM-Quali mehr erlauben.