Die Beobachter der spanischen Nationalmannschaft reiben sich in den letzten Tagen gleich dreimal verdutzt die Augen. Das erste Mal: Trainer Luis Enrique beruft einen gewissen Pablo Martín Páez Gavira, genannt Gavi, in die Landesauswahl. Dieser hat Jahrgang 2004 und wäre im Sommer eigentlich für die B-Mannschaft des FC Barcelona vorgesehen gewesen.
Enrique aber reichen die inzwischen sieben Teileinsätze bei den Barça-Profis, um den zentralen Mittelfeldspieler gleich fürs Final-Four-Turnier in Italien aufzubieten.
Das zweite Mal für Erstaunen sorgt dann, dass Enrique den Youngster im Halbfinal gegen Italien prompt in die Startelf stellt. In dessen erstem Länderspiel. Gegen den Europameister! Und für die dritte und grösste Verblüffung der Fans ist Gavi letztlich selbst verantwortlich: Er wird in Mailand nicht nur der jüngste je eingesetzte spanische Nationalspieler, er legt auch einen Weltklasse-Auftritt hin und nimmt PSG-Star Marco Verratti aus dem Spiel!
«Als wäre es der Hinterhof seines Hauses»
«Wo bist denn du hergekommen?», fragt die spanische Sport-Bibel «Marca» am nächsten Tag – und titelt zum gedruckten Lobeslied: «Gavi ist eine Maschine». Auch Coach Enrique schwärmt: «Er spielt auf dem Platz, als wäre es der Hinterhof seines Hauses.»
Der Gavi-Hype ist riesig. Viele im Land vergleichen ihn bereits mit der Barça-Legende Xavi. Nun hofft ganz Spanien, dass der Jungspund auch im Nations-League-Final gegen Frankreich gross auftrumpft. (mpe)