Ganz dä Bappe: Hakan Yakins Sohn führt Fussball-Tradition fort
Von Haaland bis Zuffi – auch diese Väter haben talentierte Söhne

Mit Diego und Hakan Yakin tritt vielleicht bald das nächste Vater-Sohn-Duo ins Rampenlicht. Damit wären sie bei weitem nicht die ersten. International, aber auch in der Schweiz, gibt es einige interessante Verbindungen.
Publiziert: 09.04.2024 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2024 um 19:40 Uhr
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Nicolas HorniSportredaktor

In 391 Super-League-Spielen erzielte er 140 Tore, lieferte 76 Vorlagen und lehrte den Verteidigungsreihen der Super-League-Gegner regelrecht das Fürchten. Nun macht plötzlich auch sein Sohn auf sich aufmerksam. Die Rede ist von Diego (14) und Hakan Yakin (49). Lief Letztgenannter unter anderem für YB, Basel, Stuttgart und Luzern auf, kann dies der Yakin-Spross noch nicht von sich behaupten. Der GC-Junior befindet sich aber auf gutem Weg, denn er wurde für die U15-Nati von Kroatien aufgeboten. Sollte sich Diego auf dem langen Weg in Richtung Profi wirklich durchsetzten, wären die Yakins aber bei weitem nicht das erste Vater-Sohn-Duo, das für Schlagzeilen sorgte. Eine nicht abschliessende Liste:

Zinédine Zidane und seine Söhne

Mit Real Madrid gewann er die Champions League, als Spieler von Juventus Turin tütete er den Ballon d’Or ein und mit Frankreich wurde er Weltmeister. Fast 10 Jahre nach Karriereende übernahm er bei Real Madrid den Trainerposten und gewann mit den Königlichen unter anderem gleich drei Mal die Königsklasse. Eine gewisse Prise Talent wurde auch den vier Söhnen von Zidane (51) mitgegeben.

Der älteste Sohn Enzo (29) spielte in der Jugend von Juventus und Real Madrid, zu einem Profi-Einsatz kam es jedoch nie. Anfang 2018 landete der offensive Mittelfeldspieler bei Lausanne-Sport, verliess den Klub zwei Jahre später wieder. Auch bei Almeria wollte es nicht so richtig klappen, er wechselte zu Ligue-2-Klub Rodez (wo Vater Zinédine investiert) und später wieder nach Spanien. Mittlerweile ist er vereinslos. 

Bruder Luca (25) lief zwei Mal für das Real-Fanionteam auf, spielt aber mittlerweile «nur» noch in der zweithöchsten spanischen Liga bei SD Eibar. Der drittjüngste Zidane-Bruder Théo (21) spielt zurzeit noch in der zweiten Garde von Real Madrid. Und der jüngste Zidane-Zögling Elyaz (18) wechselte erst in diesem Winter aus der Real-Jugend in die U19 von Betis Sevilla. Im kommenden Sommer soll er dort in die erste Mannschaft aufgenommen werden.

Enzo Zidanes Karriere verlief nicht ganz so erfolgreich wie die seines Vaters.
Foto: AFP

Jürgen und Jonathan Klinsmann

Als Spieler lief Jürgen Klinsmann (59) für grosse Klubs wie Stuttgart, Inter, Monaco, Tottenham und die Bayern auf, wurde Welt- und Europameister. Später übernahm er die deutsche Nationalelf als Trainer, stand an der Seitenlinie der Bayern, der USA, Hertha Berlin und bis Mitte Februar in Südkorea. Sohn Jonathan (27) ist ebenfalls Profi – und in der Schweiz kein Unbekannter. Nach einem Engagement bei Hertha Berlin (1 Profispiel in zwei Jahren) wechselte der Torhüter im Jahr 2019 zum FC St. Gallen. Dort vermochte er sich aber nicht richtig durchzusetzen und verliess die Ostschweizer nach zwei Spielen und nur einem Jahr in Richtung Los Angeles. Seit Februar 2024 ist er beim Serie-C-Klub Cesena unter Vertrag.

Jürgen und Jonathan Klinsmann waren einst beide bei Hertha Berlin tätig.
Foto: imago images/Nordphoto

Alf-Inge und Erling Haaland

Auf etwas mehr als dreimal so viele Premier-League-Spiele wie sein Sohn kann Alf-Inge Haaland (51) zurückblicken. Und doch dürfte der Junior der wohl deutlich bekanntere Name sein. Erling Haaland (23) ist einer der derzeit besten Stürmer der Welt, hat in 60 Premier League-Spielen 55 Tore erzielt. Vater Alf-Inge lief einst als defensiver Mittelfeldspieler auf, netzte in 182 Spielen 18 Mal ein. Im Alter von 29 Jahren musste er nach einer schweren Knieverletzung – verursacht durch Manchester-United-Legende Roy Keane (52) – seine Karriere beenden.

Wie heute Sohn Erling stand auch einst sein Vater Alf-Inge Haaland für Manchester City im Einsatz.
Foto: imago/PA Images

Lilian, Marcus & Khéphren Thuram

1998 wurde Lilian Thurman (52) Welt-, zwei Jahre später Europameister. Der französische Innenverteidiger lief für Parma, Juve oder Barça auf, bewies sich dabei aber nie als grosser Goalgetter. Ganz im Gegenteil zu Sohn Marcus (26). Allein in dieser Saison schoss der Stürmer in 40 Spielen für Inter Mailand bereits 12 Tore. Der jüngste Thuram-Sohn Khéphren (23) verkörpert derweil eine Mischung, ist Stammspieler bei Ligue-1-Vertreter Nizza. Der zentrale Mittelfeldspieler steht offenbar auf mehreren Einkaufszetteln von Grossklubs in Spanien und England.

Im vergangenen Jahr machte Khéphren Thuram dem FC Basel das Leben schwer.
Foto: Icon Sport via Getty Images

George Weah, George Weah Jr.& Timothy Weah

Über die Elfenbeinküste und Kamerun gelangte der gebürtige Liberianer George Weah (57) nach Frankreich. Von dort aus absolvierte der Stürmer eine Weltkarriere, lief unter anderem für Paris Saint-Germain, Milan, Chelsea oder Manchester City auf. Im Jahr 2018 wurde er übrigens zum Präsidenten von Liberia gewählt, Anfang 2024 wurde er wieder abgewählt. Sein älterer Sohn George Weah Jr. (36) versuchte sich in der Jugend von Milan, bevor er knapp 2,5 Jahre lang ohne Anstellung blieb. Danach verfolgte er einen durchaus speziellen Karriereweg: Er wechselte zum FC Wohlen, von dort aus ging es über den FC Meisterschwanden, den FC Baden und Wangen bei Olten nach Bulgarien. Nach Stationen in Frankreich beendete er im Jahr 2018 bei La Chaux-de-Fonds seine Karriere.

Grösseres fussballerisches Talent wird derweil dem anderen Weah-Sohn, Timothy (24), nachgesagt. Er lief in der Jugend für Paris Saint-Germain auf, gelangte dann über Celtic Glasgow und Lille zu Juventus Turin. Dort lief der in New York geborene Mittelfeldspieler in 25 von 31 Spielen auf, kam jedoch oft nur von der Bank.

Anfang Januar wurde George Weah als Präsident von Liberia abgewählt.
Foto: keystone-sda.ch

Familie Maldini

Im Jahr 1954 wechselte Cesare Maldini (1932–2016) zur AC Milan, führte die Rossoneri als Libero zu vier Scudettos und zu einem Sieg im Europapokal der Landesmeister. Auch Sohn Paolo (55) feierte mit Milan grosse Erfolge, gewann sieben Scudettos und fünf Champions-League-Titel. Mittlerweile ist der Mailänder Rekordspieler (901 Einsätze) Besitzer des US-amerikanischen Zweitligisten Miami FC. Auch Paolos Sohn Daniel ist Profi – im Unterschied zu Vater und Grossvater aber als offensiver Mittelfeldspieler. Derzeit ist Daniel Maldini (22) an die AC Monza ausgeliehen.

Paolo Maldini ist der Rekordspieler der AC Mailand und Teil einer durchaus fussballaffinen Familie.
Foto: Keystone

Patrick und Justin Kluivert

Mit Ajax gewann Patrick Kluivert (47) die Champions League, wechselte dann zum FC Barcelona. Dort avancierte der Holländer zum Leistungsträger, schoss das Team 1999 zur spanischen Meisterschaft. Nach Karriereende versuchte er sich immer wieder als Trainer, zuletzt in der Türkei bei Balotelli-Klub Adana Demirspor. Fast 20 Zentimeter kleiner, aber auch Profi, ist derweil sein Sohn Justin (24). Von Ajax Amsterdam aus wechselte er zu Rom, von dort über Leipzig, Nizza und Valencia zum Premier-League-Klub Bournemouth. Mit Ruben Kluivert (22, FC Dordrecht) und Shane Kluivert (16, Barcelona U18) gibt es zwei weitere talentierte Kluivert-Sprösslinge.

Patrick Kluivert verzückte mit seinen Fähigkeiten einst die Massen.
Foto: IMAGO/BSR Agency

Diego Simeone und seine drei Söhne

Als Spieler lief Diego Simeone (53) zwar für Sevilla, Atlético Madrid, Inter Mailand und Lazio Rom auf, im europäischen Fussball ist der Argentinier aber wohl hauptsächlich als Trainer von Atlético Madrid bekannt. Seit mehr als 12 Jahren steht er bei den Rojiblancos an der Seitenlinie. In die Stammelf des Vaters schafften es seine drei Söhne in dieser Zeit aber nie – obwohl sie es alle zum Profi geschafft haben. Der bekannteste dürfte Giovanni Simeone (28) sein, der bei Napoli unter Vertrag steht. Bruder Gianluca (25) spielt bei Tudelano (vierthöchste Liga in Spanien), der jüngste Sohn Giuliano (21) lief einmal für seinen Vater auf, ist derzeit an Alaves ausgeliehen.

Seit 12 Jahren steht Diego Simeone an der Seitenlinie von Atlético Madrid.
Foto: Anadolu via Getty Images

Johan und Jordy Cruyff

Johan Cruyff (1947–2016) gilt nicht nur als Vorbild des niederländischen und katalanischen Fussballs, sondern auch als Erfinder der Idee des «totalen Fussballs». Jordy Cruyff (50), der Sohn des dreifachen Ballon-d’Or-Gewinners, machte sich in der Fussballwelt ebenfalls einen Namen, lief unter anderem für Barça und Manchester United auf, blieb aber im Schatten seines Vaters. Bis im Sommer 2023 amtete er zudem als Sportdirektor beim FC Barcelona.

Johan Cruyff verstarb im März 2016.
Foto: AP

Mehrere bekannte Schweizer Kombinationen

Auch in der Schweiz gab und gibt es einige bekannte Vater-Sohn-Duos. So etwa Dario Zuffi (59), fünftbester Torschütze der YB-Geschichte, der zurzeit als Co-Trainer beim FC Winterthur amtet und dort seinen Sohn, Luca Zuffi (34, FC Basel, Sion), (mit-)trainiert.

Spannend ist es derweil auch beim FC Luzern, wo es gleich mehrere solche Paare gibt. 42 Bundesliga- und 73 Super-League-Spiele absolvierte der heutige Luzern-Sportchef Remo Meyer (43) während seiner Aktivkarriere. Seine Söhne Leny (19) und Sascha (17) spielten beide schon in der Super League. Ersterer kommt auf 11 Super-League-Partien, der jüngere schon auf einen Kurzeinsatz.

Auch FCL-Trainer Mario Frick (49) spielte einst erfolgreich Fussball (unter anderem FCZ, Basel, FCSG, GC, Hellas Verona) und ist Rekordtorschütze der liechtensteinischen Nationalmannschaft. Seine Söhne Yanik (25, unter anderem Livorno und Cottbus) und Noah (22, unter anderem Vaduz, Xamax, Brühl) versuchten sich ebenfalls im Profifussball, schafften es aber nie ganz nach oben. Mit Martin Frydek (32) gibt es noch einen weiteren FCL-Akteur, der einen im Fussball prominenten Vater hat. Dieser, der ebenfalls den Namen Martin trägt, absolvierte 29 Länderspiele für Tschechien und spielte in der deutschen Bundesliga unter anderem für Leverkusen und Duisburg.

Weiter erwähnenswert sind etwa Ex-FCB-Goalgetter Scott Chipperfield (48) und sein Sohn Liam (20, FC Sion), Ex-Servette-Trainer Alain Geiger (63) und Bastien Geiger (39, Cup-Sieger mit Sion 2009) oder natürlich der heutige YB-Chefscout Stéphane Chapuisat (54) und sein Vater Pierre-Albert (76; 34 Länderspiele für die Schweiz).

Ein weiteres berühmtes Vater-Sohn-Duo im Fussball: Dario und Luca Zuffi, hier beim Fotoshooting mit Blick im Jahr 2011
Foto: Kathi Bettels
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