Es gibt ein unterhaltsames Video von Pep Guardiola, wie er über die Klub-WM schimpft. Vor Sarkasmus triefend sagt der ManCity-Coach, dass er «überaus glücklich» sei, dass es diesen Wettbewerb gebe. Dann wird er richtig sauer. «Unsustainable», sei das Ganze. Unhaltbar! Weil die Spieler nach dem Turnier kaum Ferien hätten, ehe die neue Saison beginne. Auch dass er mit seinen besten Spielern in die USA reisen müsse, hält Guardiola für einen Witz. Er entscheide, wer die besten Spieler seien. Punkt.
Adressat der heftigen Kritik ist die Fifa, die die Klub-WM organisiert und auf den wohl besten Spieler aller Zeiten zählen kann, auf Guardiolas Liebling, auf Lionel Messi. Der nimmt im Sommer 2025 mit Inter Miami an der Klub-WM teil, obwohl der MLS-Verein schon früh aus den Playoffs geflogen ist. Aus Europa kommen die letzten vier Gewinner der Champions League sowie die weiteren acht besten Teams der letzten Jahre. Auch aus der restlichen Welt wurden die erfolgreichsten Mannschaften eingeladen. Einzig aus dem Gastgeberland USA ist nicht Columbus Crew, der amtierende Meister und erfolgreichste MLS-Verein der letzten Jahre, sondern Inter Miami dabei. Wird die Klub-WM so zum Witz-Turnier? Weil nicht die sportliche Leistung zählt, sondern der Name des achtfachen Weltfussballers, der in Sachen Vermarktung ein starkes Zugpferd ist?
Darum ist Miami für Fernandes eine berechtigte Wahl
Gelson Fernandes, der 67-fache Schweizer Nationalspieler, der seit zwei Jahren für den Weltfussballverband arbeitet, sagt: «Zunächst einmal ist Lionel Messi ein fantastischer Spieler, der seine unglaubliche Karriere mit dem Titel bei der WM 2022 krönen konnte. Was den Gastgeberverein betrifft, so muss man sagen, dass Inter Miami die Ligaphase mit einer Rekordpunktzahl von 74 gewonnen hat, was ihnen den Supporters' Shield einbrachte.» Es sei deshalb eine nachvollziehbare Entscheidung, dass Miami an der Klub-WM teilnehmen dürfe.
Pünktlich vor der Auslosung am Donnerstag hat die Fifa den TV-Deal für die Klub-WM im kommenden Sommer. Die 63 Spiele werden alle bei Dazn zu sehen sein – und das komplett kostenlos. «Durch diese Vereinbarung können nun Milliarden von Fussballfans weltweit das am weitesten verbreitete Clubfussballturnier aller Zeiten sehen - und das kostenlos», schwärmt Fifa-Präsident Gianni Infantino über den Deal.
Pünktlich vor der Auslosung am Donnerstag hat die Fifa den TV-Deal für die Klub-WM im kommenden Sommer. Die 63 Spiele werden alle bei Dazn zu sehen sein – und das komplett kostenlos. «Durch diese Vereinbarung können nun Milliarden von Fussballfans weltweit das am weitesten verbreitete Clubfussballturnier aller Zeiten sehen - und das kostenlos», schwärmt Fifa-Präsident Gianni Infantino über den Deal.
Auf die Frage, warum man sich das Turnier überhaupt anschauen sollte, antwortet Fernandes: «Weil die Klub-WM einen ähnlichen Charakter hat wie eine richtige Weltmeisterschaft. Für viele Vereine auf dieser Welt ist es eine einmalige Gelegenheit, sich mit den Besten zu messen. Das sind Dinge, die ewig in Erinnerung bleiben. Bislang reiste beispielsweise nur ein Team aus Afrika an die Klub-WM. Nun sind es deren vier.» Denn neu nehmen 32 Teams teil statt wie früher sieben Mannschaften. Allerdings findet das Turnier nicht mehr jedes Jahr, sondern bloss noch alle vier Jahre statt.
Am Donnerstag kommts zur Auslosung
Heute Donnerstag kommts in Miami zur Auslosung, von Mitte Juni bis Mitte Juli wird in den USA gekickt. Es gibt eine Gruppenphase mit acht Vierergruppen, danach gibts ein K.o-System. Für den zukünftigen Gewinner der Klub-WM hiesse das: acht zusätzliche Spiele und Ferien erst ab Mitte Juli. Ist das nicht zu viel?
Fernandes sagt: «Wie mehrere unabhängige Studien zeigen, ist die FIFA für weniger als 1 % aller Klub-Spiele verantwortlich. Darüber hinaus gibt es eine Fifa-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Arsène Wenger, die sich mit diesen Fragen befasst und sich auf das Wohlergehen der Spieler konzentriert.»
Eine Aussage, die Guardiola nicht besänftigen dürfte.