Manchester United braucht den FA Cup als Rettung
ManCity und die Chance auf die ganz grosse Demütigung

In England steht am Samstag der FA-Cup-Final an. Wie im Vorjahr ist das ein Duell der Erzrivalen aus Manchester. Die Vorzeichen in der Stadt haben sich aber schon lange verschoben.
Publiziert: 25.05.2024 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2024 um 13:49 Uhr
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Die Stadtrivalen Manchester United und Manchester City treffen im Final des FA Cup aufeinander.
Foto: Getty Images
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Manuela BiglerRedaktorin Sport-Desk & Respeakerin

Die Machtverhältnisse in Manchester sind seit einiger Zeit klar verteilt. Auf der einen Seite sind die Himmelblauen von Manchester City. Erst vor einer Woche schafften sie mit dem vierten Meistertitel in Folge Historisches. Mittendrin: Nati-Verteidiger Manuel Akanji (28).

Auf der anderen Seite die Red Devils vom immer noch stolzen, aber längst nicht mehr überall so gefürchteten Klub Manchester United. Die letzte Meisterschaft liegt nun schon elf Jahre zurück. Symbolisch für den Zerfall steht das eigene Old-Trafford-Stadion, das «Theater der Träume», das mittlerweile vor allem durch seine miserable Infrastruktur und das löchrige Dach von sich reden macht.

City in Bestform

Die Favoritenrolle liegt deshalb klar bei ManCity, wenn die beiden bitteren Rivalen am Samstag (ab 16 Uhr im Liveticker) im Final des FA Cups aufeinandertreffen. Ein Sieg würde den nächsten Eintrag in die Geschichtsbücher garantieren. Noch nie konnte ein englischer Klub zweimal in Folge das Double aus Meisterschaft und FA Cup holen. Bereits letztes Jahr sicherten sich die Skyblues sowohl den Titel in der Premier League als auch den Cupsieg. Der damalige Gegner im Finalspiel lautete ebenfalls Manchester United. City gewann das Spiel mit 2:1. 

Zuletzt blieb Manchester City 23 Ligaspiele am Stück ohne Niederlage. Vor allem offensiv bietet das Team Spektakel. Hauptverantwortlich sind Klassespieler wie Topstürmer Erling Haaland (23), der sich in dieser Saison die Liga-Torschützenkrone aufsetzen durfte, und Toptalente wie Phil Foden (23), der in England kürzlich zum Spieler der Saison gewählt wurde.

City-Coach Pep Guardiola (53) hat seiner Equipe längst nicht mehr nur den für ihn typischen Ballbesitz-Stil übergestülpt, sondern kann mittlerweile auch mit einer beeindruckenden Effizienz auftrumpfen. 96 Tore in 38 Ligaspielen untermauern das.

United mit schlechtester Saison seit 35 Jahren

Während ManCity mittlerweile seit Jahren auf der Erfolgswelle reitet, ist der Stadtrivale an einem neuen Tiefpunkt angelangt. In der englischen Meisterschaft fuhr United in 38 Partien nur 60 Punkte ein und landete auf dem achten Schlussrang. Schlechter platziert war der einstige Serienmeister zuletzt vor 35 Jahren in der Saison 1989/90, als der 13. Platz resultierte.

Erik Ten Hag ist als Coach bei ManUtd längst angezählt. Die Entlassung des Holländers ist gemäss englischen Medien bereits beschlossene Sache. Dem 54-Jährigen wurde nach den Ergebnissen in dieser Saison immer wieder vorgeworfen, dass er sein Team nicht weiterbringen könne, die Neuzugänge nicht richtig eingebunden hätte. Experten kritisieren zudem, dass der Mannschaft seit Jahren Leadertypen wie United-Legende Wayne Rooney (38) fehlen und deshalb die Erfolge ausbleiben. 

Ein Triumph im FA Cup würde nicht nur die totale Dominanz des Stadtrivalen zumindest temporär durchbrechen. Er ist für Manchester United auch die letzte Chance auf einen Platz im Europacup. Ansonsten erwartet United die erste Saison ohne europäische Auftritte seit der Spielzeit 2014/15. Aber was gäbe es Schöneres, als eine total verkorkste Saison ausgerechnet mit einem Sieg in einem Final-Derby zu retten?

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