Ex-YB-Junior Alioski vor WM-Playoffs
«Auch Italien ist schlagbar»

Europameister Italien muss in der ersten Playoff-Runde gegen Nordmazedonien ran. Ex-YB-Junior Ezgjan Alioski (30) gibt sich furchtlos.
Publiziert: 24.03.2022 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2022 um 13:47 Uhr
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Alioski will sich gegen Italien nicht verstecken.
Foto: keystone-sda.ch
Stefan Kreis

Ezgjan Alioski (30) sorgt bei Nordmazedonien für die Musik. Auf dem Rasen, wo er als linker Aussenverteidiger regelmässig trifft. Neben dem Platz, wo er in den Katakomben den DJ macht. «Das hat sich so eingebürgert bei uns. Sobald wir in der Kabine sind, muss ich mein Handy verbinden», sagt Alioski. Hip-Hop, R’n’B, aber auch spanische und italienische Songs seien auf der Liste. «Weil wir Spieler haben, die in Italien oder in Spanien spielen.» Eljif Elmas zum Beispiel, dessen Marktwert über 20 Mio. beträgt. Und der sein Geld bei Napoli verdient. Oder Enis Bardhi, auch er ein Offensiver, 10 Mio. wert, spielt bei der UD Levante.

Gemeinsam mit Alioski will das Duo heute Donnerstag in der WM-Barrage den Europameister ärgern und sich für den Final gegen Portugal oder die Türkei qualifizieren. «Im Fussball ist alles möglich», sagt Alioski. «Auch Italien ist schlagbar.» Alioski sagt «auch», weil man im März vor genau einem Jahr Deutschland auswärts mit 2:1 geschlagen hat. Elmas trifft damals fünf Minuten vor Schluss zum Sieg. Die Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena zu Duisburg sind geschockt. Eine der grössten Überraschungen der deutschen Fussballgeschichte ist Tatsache.

Alioski mit breiter Brust

«Es gibt im heutigen Fussball keine klaren Favoriten mehr», sagt Alioski. «In jedem Land hat sich das Niveau verbessert, überall gibts gute Talente. Im Balkan sowieso.» Dass sich die U21 von Nordmazedonien 2019 sensationell für die EM qualifizierte, sei Sinnbild für die gute Nachwuchsarbeit im Land. «Etliche aus dieser Mannschaft spielen mittlerweile bei uns.»

Alioski selbst gibt sein Debüt in der A-Nati bereits mit 19. Ein Aufgebot für die Schweizer Nati sei zu jenem Zeitpunkt kein Thema gewesen, sagt der Mann aus dem fribourgischen Flamatt. «Damals spielte ich noch beim FC Schaffhausen, für mich war klar, dass ich diese Chance ergreifen muss.» Vorallem auch, weil in der Schweiz keiner so richtig an Alioski zu glauben schien. Der damalige YB-Sportdirektor Hansruedi Hasler sagte über den Berner Junior: «Das reicht bestenfalls für die 1. Liga Classic.»

Mittlerweile in Saudi-Arabien

Eine komplette Fehleinschätzung. Via Schaffhausen und Lugano landet Alioski bei Leeds, steigt mit dem englischen Traditionsklub in die Premier League auf und qualifiziert sich mit Nordmazedonien sensationell für die EM.

Mittlerweile spielt Alioski in Saudi-Arabien. Und er steht gegen Italien vor seinem nächsten ganz grossen Duell. Wetten, dass es wieder Leute geben wird, die ihn und seine Kollegen unterschätzen werden?


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