Paolo Rossis Tod mache ihm zu schaffen, sagt der ehemalige Lugano-Trainer und Wahl-Tessiner Andrea Manzo (59), «das macht mich sehr traurig.» In der Saison 1985/86 hat er mit «Pablito» bei der AC Milan zusammengespielt. «Über seine fussballerischen Fähigkeiten muss man nicht reden, er war ein grossartiger Fussballer. Aber Pablito war auch ein grossartiger Mann.» Rossi sei zu allen freundlich gewesen, erinnert sich Manzo, «er hat nie die Geduld verloren und alle mit Respekt behandelt. Eine seiner besonderen Eigenschaften war, dass er anderen schweigend zuhören konnte».
In Italien ist Rossi seit dem WM-Titel 1982 eine Legende. Der Stürmer schiesst Italien zum Weltmeistertitel und sich zum Torschützenkönig. Das grosse Brasilien bezwingt er beim 3:2 im entscheidenden Gruppenspiel mit einem Hattrick quasi im Alleingang. Das Spiel gilt bis heute als eines der besten WM-Spiele überhaupt. Beim 3:1-Finalsieg gegen Deutschland trifft Rossi erneut. Das fussballverrückte Italien liegt Rossi zu Füssen, dabei ist er erst kurz vor der WM aus einer zweijährigen Sperre zurückgekommen. «Das war eine unglaubliche Geschichte damals und eine Wahnsinnsleistung von Pablito», sagt Manzo. Nun, 40 Jahre nach dem grossen Triumph, ist Rossi, nach unheilbarer Krankheit, erst 64-jährig verstorben.
Die letzten Jahre hatte Manzo nur noch sporadisch Kontakt zu seinem ehemaligen Mitspieler, ab und zu mal telefonisch. Er sagt:«Pablitos Lächeln werde ich nie vergessen und für immer in Erinnerung behalten.»