Keinen Monat nach dem Tod von Diego Maradona (†60) weint die Fussball-Welt um einen weiteren ganz Grossen. Italiens WM-Held Paolo Rossi stirbt im Alter von 64 Jahren.
Wie die «Gazzetta dello Sport» schreibt, ist er einer unheilbaren Krankheit erlegen. Seine Frau Federica Cappelletti bestätigt die traurige Nachricht auf Social Media. Sie postet ein gemeinsames Foto mit den Worten «Für immer». Neben ihr hinterlässt Rossi drei Kinder.
Rossi ist der Held von Italiens WM-Titel 1982. Er erzielt im Final das 1:0 gegen Deutschland (Schlussresultat 3:1) und trägt sich allein in den letzten drei Partien des Turniers sechs Mal in die Torschützenliste ein. Unter anderem schiesst er Favorit Brasilien mit einem Hattrick aus dem Turnier. Dank dieser Leistung wird er mit dem goldenen Schuh und dem goldenen Ball der WM geehrt und erhält im gleichen Jahr den Ballon d'Or als bester Fussballer Europas.
Während seiner Karriere spielt Rossi ausschliesslich in Italien und wird 1984 Meister mit Juventus Turin. Ausserdem gewinnt er im gleichen Jahr den Europapokal der Pokalsieger. Insgesamt bestreitet er in seiner Karriere, die er 1987 beendet, 338 Partien und erzielt 134 Tore.
Vor EM 1980 in Spielmanipulations-Skandal verwickelt
Eigentlich hätte Rossi Italien schon bei der Europameisterschaft 1980 zum Titel schiessen sollen. Doch das Land wurde noch davor von einem Wettskandal erschüttert, in den auch Rossi, als einer von 21 Serie-A-Spielern, involviert gewesen sein soll. Der Beschuldigte dementierte dies stets und führte an, dass er im mutmasslich manipulierten Spiel zwei Tore erzielt hätte. Fakt ist allerdings, dass die Partie verschoben wurde.
Rossi wurde für drei Jahre gesperrt, wäre also auch für die WM 1982 ausgefallen, wenn die Strafe nicht noch rechtzeitig um ein Jahr reduziert worden wäre. Italien begnadigte seine Stürmer-Hoffnung, nahm ihn mit zur Endrunde.
Dort strauchelt die Squadra Azzurra zunächst durch die Vorrunde, mogelt sich mit drei Unentschieden weiter. Rossi bleibt vorerst blass. Bis er dann ab der Zwischenrunde plötzlich explodiert – und Italien, nach zwei Jahren ohne Spielpraxis, doch noch zum Titel schiesst...