Die Posse um den Reservisten Lionel Messi (36) geht in die nächste Runde. Wie Hongkongs Sportminister Kevin Yeung (61) erklärte, sei Argentiniens Weltmeister-Captain eigentlich vertraglich dazu verpflichtet gewesen, bei dem Spiel seines Klubs Inter Miami gegen eine lokale Auswahl mindestens 45 Minuten zu spielen. Dazu war es am Sonntag zum Unmut der Fans, die mit einem Pfeifkonzert reagierten, aber nicht gekommen.
Noch während der Partie sei den Regierungsvertretern wiederholt versichert worden, dass Messi zum Einsatz kommen werde, sagt Yeung. Zehn Minuten vor dem Ende aber habe man erfahren, dass dies aufgrund einer Oberschenkelverletzung des Superstars doch nicht möglich sei.
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«Wir haben sie sofort gebeten, nach anderen Lösungen zu suchen, beispielsweise, dass Messi auf dem Spielfeld erscheint, um mit den Fans zu sprechen und eine Trophäe entgegenzunehmen», so Yeung. Da auch dies nicht geschah, könnte das Sportministerium nun sogar die geplanten Sponsoring-Gelder für die Veranstaltung einbehalten. Bis zu 16 Millionen Hongkong-Dollar (etwa 1,9 Millionen Euro) könnten gemäss Young nicht ausgezahlt werden.
Auch Beckham gnadenlos ausgebuht
Am Sonntag war der riesige Hype um Messi mit der Zeit in Enttäuschung und Wut umgeschlagen. Der achtmalige Weltfussballer hatte zuvor eine regelrechte «Messi-Mania» ausgelöst, fast 40'000 Zuschauer waren ins Hong-Kong-Stadium gekommen. Sie hatten bis zu 115 Euro für eine Eintrittskarte bezahlt, um einen der besten Spieler seiner Zeit zu sehen.
Miamis Mitbesitzer David Beckham (48) versuchte nach dem Spiel vergeblich, sich für die «unglaubliche Unterstützung» zu bedanken – er wurde niedergebuht wie zuvor Messi und der Uruguayer Luis Suarez (37, Knieverletzung), der sich ebenfalls nicht auf dem Platz zeigte.
«Wir verstehen die Enttäuschung der Fans», sagte Inter-Trainer Gerardo Martino (61), «wir bitten um Verzeihung. Wir hätten Lio und Luis gerne zumindest kurz auf den Platz geschickt, aber das Risiko war zu hoch.» Die «Wir wollen Messi»-Sprechchöre der Fans waren ohne Reaktion geblieben. Auf einer fünf Spiele umfassenden Tournee vor Beginn der MLS-Saison hatte Messi zuletzt in Saudi-Arabien immerhin einige Minuten lang gespielt - sein langjähriger Rivale Cristiano Ronaldo (Al-Nassr) verpasste das Duell verletzungsbedingt. (AFP)