Einkick, Zeitstrafe und kürzere Spielzeit
Wird so zukünftig Fussball gespielt?

Schon im Rahmen der europäischen Super League wurde Fussball als unattraktiv beschrieben. Bei einem Nachwuchsturnier werden deswegen neue Regeln geprüft.
Publiziert: 19.07.2021 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2021 um 16:04 Uhr
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«Junge Leute sagen das Spiel sei zu lang. Sie sind nicht mehr an Fussball interessiert», begründete Florentino Pérez im Frühling den Bedarf der Super League.
Foto: imago images / ZUMA Press

«Junge Leute sagen, das Spiel sei zu lang. Sie sind nicht mehr an Fussball interessiert.» Dies war eines der Argumente von Real-Madrid-Präsi Florentino Pérez um die europäische Super League einzuführen. Diese ist zwar vorerst eingestapft, doch es wird daran gefeilt, wie der Fussball von morgen aussehen soll.

Beim Future of Football Cup in Holland treffen diese Woche die U19-Teams von PSV Eindhoven, RB Leipzig, AZ Alkmaar und Club Brügge aufeinander. Das Spezielle am Turnier? Es wird genutzt, um einige Fussball-Regeln zu revolutionieren. Die Initiative kommt vom Getränke-Konzern Red Bull in Zusammenarbeit mit dem holländischen Fussballverband. Die neuen Regeln, die getestet werden, könnten den Sport gehörig umkrempeln.

Es fängt bei der Spielzeit an. Statt 90 Minuten werden zweimal 30 Minuten gespielt. Die Zeit wird aber bei jeder Unterbrechung angehalten – ähnlich wie im Eishockey. Somit wird am Ende eine Stunde effektiv gespielt. Auf Zeit spielen könnte so ein Riegel vorgeschoben werden.

Dribbling beim Freistoss

Statt aktuell fünf Auswechslungen dürfen die Trainer beim Nachwuchsturnier so viele Wechsel vornehmen, wie sie möchten. Erst im vergangenen Jahr wurde die Zahl pandemiebedingt von drei auf fünf aufgestockt. Auch den Standards gehts an den Kragen. Bei einem Freistoss muss nicht mehr zwingend gepasst oder geschossen werden. Den Spielern wird erlaubt direkt zum Dribbling anzusetzen.

Geht der Ball bei der Seitenlinie ins Aus, darf statt per Einwurf das Spielgerät mit dem Fuss zurück ins Feld gespielt werden. Der «Einkick» gibt den Teams neue Möglichkeiten im Offensivspiel. Die letzte Regelung betrifft die Gelbe Karte, denn diese hat einen noch direkteren Einfluss aufs Spiel. Wird ein Spieler verwarnt, muss er fünf Minuten lang von der Seitenlinie aus zuschauen. Anders als im Eishockey darf der Spieler nach einem Gegentreffer während dieser Zeit aber nicht vorzeitig aufs Feld zurück.

Sollten sich die Regeländerungen als wegweisend erweisen, könnten sie sich eines Tages auch bei den Profis etablieren. Gemäss Blick-Informationen ist die Fifa aber beim futuristischen Turnier nicht beteiligt. Über allfällige Änderungen der Fussballregeln hat aber das internationale Gremium IFAB das Sagen, das sich regelmässig mit dem Weltfussballverband austauscht. (smi)

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