Der FC Bayern München ist sich das Feiern gewohnt. Er sammelt Titel wie unsereins Panini-Bilder. Wenn es dann in einem Finale mal nicht für den Sieg reicht, ist das speziell.
So geschehen am Samstagabend im Olympiastadion Berlin. Im DFB-Pokal-Final unterliegt der Deutsche Meister Eintracht Frankfurt 1:3 – unter anderem auch wegen eines Videoschiri-Dramas in der Nachspielzeit, in welcher den Münchnern ein Penalty verwehrt blieb.
Während Gelson Fernandes und seine Teamkollegen ihr Glück kaum fassen können und ausgelassen Party machen, zeigen sich die Bayern als schlechte Verlierer: Es ist üblich, dass der Unterlegene dem Pokalsieger Spalier steht und applaudiert.
Nicht so Bayern München. Nachdem die Spieler ihre Silbermedaille bekommen, verschwinden sie schnurstracks in der Kabine. Nur die Goalies Manuel Neuer und Tom Starke erweisen der Eintracht die Ehre.
«Haben nicht dran gedacht»
Diese Aktion wirft in den Sozialen Medien sofort hohe Wellen. Überall prasselt harsche Kritik auf die Münchner ein. «Keine Klasse, kein Stil» ist eine der Reaktionen. Oder: «Einfach respektlos, dass die Bayern bei der Siegerehrung früh in die Kabine gegangen sind.»
Der Meister kontert mit Gegenstimmen. Trainer Heynckes zur «ARD»: «Ich muss ehrlich zugeben, dass wir in dem Moment nicht dran gedacht haben.» Verteidiger Hummels sagt: «Ich kenne gar nicht den Knigge, wie man sich da zu verhalten hat.» Wirklich? Immerhin hat er gestern schon zum fünften Mal in seiner Karriere ein Pokal-Final verloren ... (leo)