Union Berlin schnuppert am Mittwochabend am zweiten DFB-Pokal-Final der Vereinsgeschichte. Erst mit dem letzten Angriff in der 92. Minute versenkt RB Leipzig sämtliche Berliner Hoffnungen auf die bevorstehende Verlängerung und auf den allfälligen Finaleinzug.
Dabei lag das Team von Urs Fischer (56) lange durch ein Tor von Sheraldo Becker in Führung, erst nach einer Stunde glich Leipzig per Elfmeter aus. In der 77. Minute wechselt der Zürcher den Torschützen Becker und Sturmpartner Taiwo Awoniyi aus und bringt mit Andreas Voglsammer und Sven Michel zwei neue Offensivkräfte.
Ein spielentscheidender Moment, wie ARD-Experte Bastian Schweinsteiger (37) sagt: «Heute hat es ihnen nach der Auswechslung etwas an Tempo, an Geschwindigkeit gefehlt. Becker und Awoniyi sind unheimlich schnell und das ist nicht einfach zu verteidigen», sagt er in der Spielanalyse.
«Das war wohl der Unterschied»
Der Weltmeister von 2014 relativiert, dass Fischer solche Wechsel schon öfter und vielfach auch mit Erfolg getätigt hat. Auf die Frage von Moderator Alexander Bommes (46), ob er an Fischers Stelle die Wechsel auch gemacht hätte, druckste «Schweini» jedoch herum: «Ich weiss nicht wie müde sie waren, aber… wie gesagt, das hat Urs Fischer schon öfter gemacht, aber das war heute wohl der Unterschied gegen Leipzig.»
Kurz darauf begrüsst das ARD-Duo den Union-Trainer in der Runde. Wieder werden die Wechsel thematisiert. Fischer antwortet: «Sie haben so viel gearbeitet und wir wollten da vorne nochmals ein bisschen Frische ins Spiel bringen. Aber ich glaube, man hat dann schon gesehen, dass die Müdigkeit da war.»
Nichtsdestotrotz ist der 56-Jährige sehr stolz auf seine Mannschaft: «Wir sind heute unglücklich ausgeschieden. Die Verlängerung hätten wir uns verdient, da weisst du nie, was geschieht. Die Mannschaft hat den Matchplan hervorragend umgesetzt.» Bereits am Samstag erhalten die Eisernen die Chancen auf Revanche. Am Samstag kommt es in der Bundesliga erneut zum Duell, wieder in der Red Bull Arena. (che)