Urs Fischer wird verehrt und gefeiert
«Der beste Trainer der Bundesliga!»

Deutschland feiert den Zürcher Union-Trainer Urs Fischer. «Das überrascht mich nicht», sagt Ex-FCB-Goalie Vailati und erklärt, weshalb Fischer so erfolgreich ist.
Publiziert: 20.04.2022 um 00:09 Uhr
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Ein Superstar in Berlin: Union-Coach Urs Fischer.
Foto: imago/Jan Huebner
Michael Wegmann

Heute tritt Urs Fischer mit Union Berlin auswärts gegen RB Leipzig zum Pokal-Halbfinale an. «Ein Highlight-Spiel» nennt es Fischer an der Pressekonferenz am Ostermontag und antwortet auf die Frage, ob ein Finaleinzug eine Überraschung wäre, mit: «Sensation käme dem auch sehr nahe. Wir brauchen ein optimales Spiel.»

«Einfach der beste Trainer der Bundesliga!»

Ein Finaleinzug ins Berliner Olympiastadion – ins Heimstadion von Stadtrivale Hertha – wäre das Grösste für den Klub und seine Fans. Fischer würde zum Superstar. Wobei: Das ist der Bundesliga-Aufstiegstrainer in Berlin ja längst. Kürzlich nach dem Derby-Sieg gegen Hertha titelte die «Berliner Zeitung»: «Dominanz in Rot: Urs Fischer ist einfach der beste Trainer der Bundesliga». Es sei zwar klar, dass sie ihrem Zürcher damit keinen Gefallen tun würden, heisst es weiter. Und: «Uns ist bewusst, dass er das nicht mag. Überall diese Fotos von ihm. Überall diese Lobhudeleien. Das ist ihm zu viel des Guten.»

Davor wurde Fischer bereits von Köln-Trainer Steffen Baumgart geadelt. Dieser meinte vor der 0:1-Pleite im Direktduell: «Er weiss genau, was er machen muss. Er hat für jeden Gegner einen Plan. Er wird nicht unruhig. Urs ist für mich nicht umsonst der beste Trainer, den es gibt.»

Fischer rockt mit Union seit dem Aufstieg im Sommer 2019 die Bundesliga. «Das überrascht mich gar nicht. Schon damals mit dem FC Basel hat er alle Rekorde gebrochen», sagt Germano Vailati. Sechs Saisons war er Ersatz-Goalie beim FCB, von 2015 bis 2017 unter Trainer Fischer. Und er schwärmt von der Zeit unter Fischer. «Er hat alle Spieler gleich behandelt, ob Stamm- oder Ersatzspieler», sagt er.

Vailati: «Urs sagt nicht A und macht dann B»

Zudem habe man bei Fischer immer gewusst, woran man sei, so der Tessiner weiter. «Er ist, wie er ist: ehrlich und direkt – im Leben und als Trainer. Er hat eine Linie und zieht diese durch. Er sagt nicht A und macht dann B. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Als Spieler weisst du, dass du ihm vertrauen kannst.»

Fischer und Vailati verbindet längst mehr als die gemeinsame Zeit beim FCB. Dank Vailati hat Fischer seine Liebe zum Fliegenfischen entdeckt. Es war während eines FCB-Trainingslagers in Crans-Montana. Vailati: «Urs meinte erst, Fliegenfischen sei nichts für ihn. Er sei zufrieden mit seiner Spinnrute. Aber dann ist er trotzdem am See vorbeigekommen und hat es ausprobiert. Zurück in Basel, meinte er: Germano, kannst du mir bitte ein Fliegenfischen-Set besorgen?»

In letzter Zeit waren sie nicht oft zusammen fischen. «Das Problem ist, dass Urs zurzeit kaum Zeit hat», sagt Vailati. Fischer muss ja mit Union die Bundesliga rocken.

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