Anfangs Frühling geschieht es: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (36) wird überraschend vor die Tür gesetzt. Ein gutes halbes Jahr später ist er der Auserwählte des DFB, um die deutsche Nationalmannschaft an der Heim-Europameisterschaft 2024 zum Erfolg zu führen. Wie schon bei seiner Anstellung in München, erbt Nagelsmann die Trainerstelle von Vorgänger Hansi Flick (58).
Am Freitag wird Nagelsmann offiziell der Presse vorgestellt. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, den ein oder anderen Giftpfeil in Richtung der Bayern zu schiessen. Seit seiner Entlassung habe er viel Zeit investiert, um seine Zeit in München zu reflektieren. Denn: «Es ist mir wichtig die Fehler, die ich bei Bayern gemacht habe, nicht zu wiederholen.»
«Ein Vertrag ist nicht immer das, was drin steht»
Welche Fehler er damit genau meint, darauf geht Nagelsmann nicht weiter ein. Aus seiner Enttäuschung über das abrupte Ende in München macht er allerdings keinen Hehl. Angesprochen auf die kurze Vertragslaufzeit beim DFB – nur bis nach der EM – meint er: «Ich will Vertrauen durch die gemeinsame Arbeit spüren und nicht nur durch das Vertragspapier.»
Was genau er damit meint, erklärt er gleich selbst: «Diese Erfahrung habe ich jüngst gemacht, dass ein Vertrag leider nicht immer das ist, was drin steht.» Eine klare Spitze in Richtung Vereinsführung des Rekordmeisters. Und er setzt noch einen drauf. Besonders freue er sich darauf, die Bayern-Spieler im Kreise der Nationalmannschaft wiederzusehen. Schliesslich tue das bei einer Entlassung am meisten weh – nicht mehr mit «seinen» Spielern vereint zu sein.
Während Julian Nagelsmann (36) in Frankfurt als neuen Nati-Trainer seine erste Pressekonferenz abgehalten hat, verkündet er zugleich die erste Entscheidung. Der von Ex-Nati-Coach Hansi Flick (58) ernannte Ilkay Gündogan (32) bleibt Captain. «Ich belasse es dabei, ich bin von Ilkay als Mensch und Spieler extrem überzeugt», sagt Nagelsmann. «Ich finde die Entscheidung gut und habe Ilkay schon darüber informiert.» Erst vor zwei Wochen hat Flick vor dem Länderspiel gegen Japan Joshua Kimmich (28) als Captain durch Gündogan ersetzt.
Während Julian Nagelsmann (36) in Frankfurt als neuen Nati-Trainer seine erste Pressekonferenz abgehalten hat, verkündet er zugleich die erste Entscheidung. Der von Ex-Nati-Coach Hansi Flick (58) ernannte Ilkay Gündogan (32) bleibt Captain. «Ich belasse es dabei, ich bin von Ilkay als Mensch und Spieler extrem überzeugt», sagt Nagelsmann. «Ich finde die Entscheidung gut und habe Ilkay schon darüber informiert.» Erst vor zwei Wochen hat Flick vor dem Länderspiel gegen Japan Joshua Kimmich (28) als Captain durch Gündogan ersetzt.
Trotz der kurzen Vertragslaufzeit beim DFB besteht laut Nagelsmann durchaus die Möglichkeit, dass die Zusammenarbeit auch über die Euro hinaus Bestand hat. «Wenn wir im Sommer nach der EM zusammensitzen und konstatieren, dass wir Erfolg hatten, können wir auch über eine Fortsetzung sprechen.»
Euphorie soll entfacht werden
Seine wichtigste Aufgabe bis zum Start des Heimturniers sei es nun, eine Euphorie im Land entstehen zu lassen. «Sommermärchen 2.0 ist die Idealvorstellung», sagt Nagelsmann. Gelingen soll das mit einer fussballerischen Idee, die die ganze Mannschaft überzeugt, Teamgeist weckt und die Fans mitreisst.
Um welche Art von Fussball es sich dabei handeln soll, deutet er bereits an. «Wir wollen eine gesunde Aggressivität Richtung gegnerisches Tor erzeugen, das betrifft aber nicht nur den eigenen Ballbesitz.»
Im nächsten Monat startet die Ära Nagelsmann. Die DFB-Elf wird auf eine Amerika-Tour gehen und dabei gegen die USA und Mexiko testen. Bammel vor der Herausforderung habe er keinen – den nötigen Respekt aber allemal: «Wir gehen das mit viel Enthusiasmus an – aber auch mit dem nötigen Verantwortungsgefühl. Denn das ganze Land verlässt sich auf uns.» (sbe)