Die Zahl der Corona-Infizierten stieg zwischenzeitlich auf 17! Der belgische Erstligist Waasland-Beveren hat keine einfachen Tage hinter sich. Das Virus hat den Klub aus Antwerpen komplett ausgebremst. Seit dem 10. Oktober hat er kein Spiel mehr bestritten – Quarantäne-Zeit statt Punktejagd in der Jupiler Pro League.
Die Schweizer Michi Frey (26) und Leonardo Bertone (26) sind direkt davon betroffen. Beide wurden ebenfalls positiv auf das Virus getestet. «Als ich hörte, dass insgesamt 17 Spieler infiziert sind, dachte ich, dass sei ein schlechter Witz. War es leider aber nicht...», erzählt Bertone.
Immerhin: Beide Schweizer Legionäre sagen, sie seien wieder symptomfrei. Im Fall von Bertone lag das positive Testresultat allerdings erst ein paar Tage später vor als bei seinen Teamkollegen. «Erst war ich noch negativ und fast schon ein wenig stolz auf mein Immunsystem. Leider ist nicht ein Tag vergangen, da hat es auch bei mir angefangen. Da wurde auch ich positiv getestet», so der ehemalige YB- und Thun-Mittelfeldspieler zu BLICK.
Mittlerweile fühle er sich wieder «topfit», hält Bertone fest. Auch Fenerbahce-Leihgabe Frey richtet aus, es gehe ihm «wieder gut». Beide hoffen nun, dass sämtliche in dieser Woche gemachten Tests negativ ausfallen.
Undercover-Läufe nach 22 Uhr
Die Quarantäne-Zeit sei nicht sonderlich angenehm gewesen, meint Bertone: «Ich bin ein Typ, der kaum ruhig zu Hause rumsitzen kann. Ich wurde relativ schnell zabbelig. Zum Glück fühlte ich mich rasch wieder gesund, ich konnte daheim alle Übungen machen.» Und: Bertone verrät, die Spieler hätten vom Klub auch noch eine Spezial-Erlaubnis erhalten: «Wir durften am Abend nach 22 Uhr undercover draussen auf der Strasse unsere Läufe machen. Da konnte man sich richtig austoben, weil man viel zu viel Energie hatte!»
Ganz abgesehen vom Corona-Chaos fühlen sich die beiden Giele aus Münsingen BE (Frey) und Wohlen BE (Bertone), die sich noch aus YB-Zeiten kennen, pudelwohl in Belgien. Frey hat gleich im zweiten Spiel doppelt getroffen, Bertone ist im Team ebenfalls gesetzt.
Lustige WG in Antwerpen
Von der Stadt Antwerpen schwärmen beide unisono. «Sie ist sehr schön und vielseitig», meint Frey, «die Stadt gefällt auch meiner Freundin sehr». Beide schätzen auch, dass sie hier «Bärndütsch» reden können. Überhaupt scheinen sich da in Ostflandern zwei lustige Gesellen gefunden zu haben, was Bertone gleich lachend unter Beweis stellt: «Als Michi hierher kam, habe ich ihm angeboten, bei mir zu leben. Jetzt wohnt er schon über drei Wochen hier. Und jeder Tag ist ein absolutes Highlight!»
Bleibt zu hoffen, dass nun bald auch wieder gekickt werden darf! Bertone: «Belgien ist ein absolutes Fussballland. Wir spielen in einer Liga, die riesige Talente hat und die zu den am meisten gescouteten überhaupt gehört!» Auch Frey sagt: «Ich bin überzeugt, dass Waasland-Beveren der richtige Verein in der richtigen Liga für mich ist. Es freut mich, dass Leo auch hier ist. Wir kennen uns seit Ewigkeiten, haben schon viel zusammen erlebt. Ich bin sicher, da wird noch das eine oder andere Erlebnis in dieser Saison dazukommen!»