Darum gehts
- Barcelona gewinnt Copa del Rey. Real-Verteidiger Rüdiger rastet aus
- Er wirft Gegenstand aufs Spielfeld und beleidigt den Schiedsrichter
- Rüdiger droht eine Sperre von vier bis zwölf Spielen
In einem Krimi-Final setzt sich Barcelona gegen Real Madrid durch und gewinnt zum 32. Mal die Copa del Rey. Zu reden gibt nach der Partie vor allem eine Szene: der Ausraster von Real-Verteidiger Antonio Rüdiger (32).
Auslöser ist ein Pfiff von Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea (39) gegen Kylian Mbappé (26). Seine Teamkollegen haben kein Offensiv-Foul von ihm gesehen. Auch Rüdiger regt sich gewaltig auf, springt von der Bank auf und wirft etwas aufs Spielfeld Richtung Schiedsrichter. Dafür sieht er die Rote Karte.
Das bringt Rüdiger erst recht zum Ausrasten. Er will auf den Schiedsrichter losstürmen, Betreuer und Mitspieler können ihn mit Müh und Not zurückhalten. Rüdiger flucht, schleudert Beleidigungen wie «Hurensohn» und «Missgeburt» in seine Richtung.
Aggressives Verhalten gezeigt
Spanische Medien veröffentlichen nun Auszüge aus dem Spielbericht des Unparteiischen. De Burgos Bengoetxea begründet den Platzverweis gegen Rüdiger wie folgt: «Weil er einen Gegenstand aus dem technischen Bereich geworfen hat, ohne mich zu erreichen.» Nachdem er ihm die Rote Karte gezeigt habe, «musste er von mehreren Mitgliedern des technischen Personals zurückgehalten werden, da er ein aggressives Verhalten zeigte».
Rüdiger droht eine Mega-Sperre von vier bis zwölf Spielen. Diese würde sich auch auf die Liga auswirken. Dort liegt Real fünf Runden vor Schluss vier Punkte hinter Barcelona. Der Ausfall Rüdigers wäre alles andere als hilfreich für eine Aufholjagd.
Am Sonntagmorgen meldet er sich auf Instagram zu Wort. «Es gibt definitiv keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend», schreibt Rüdiger und betont, es tue ihm sehr leid. «Ich habe einen Fehler gemacht und entschuldige mich beim Schiedsrichter und bei allen, die ich enttäuscht habe.»
«Man kann uns nichts vorwerfen»
Auch sein Trainer Carlo Ancelotti (65) dürfte enttäuscht sein. Auf die Szene angesprochen, meint er lediglich: «Ich möchte nicht über den Schiedsrichter sprechen. Ich weiss nicht, was am Ende des Spiels passiert ist.» Er sei traurig, dass sein Team den Pokal nicht holen konnte. «Aber wir haben das Spiel so gespielt, wie wir es mussten. Man kann uns nichts vorwerfen», fügt er an. Sein Team sei näher am Sieg gewesen als der Gegner.
Anders ist die Gemütslage bei seinem Gegenüber. Hansi Flick (60) kommt nach dem Sieg nicht aus dem Schwärmen heraus. «Als ich den Jubel gesehen habe, war es unglaublich», sagt der Barça-Trainer. «Ich bin glücklich über den Sieg, für alle.»
Lange Zeit zum Feiern haben die Katalanen nicht. Am Mittwoch steht das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Inter Mailand (21 Uhr) an. «Ich lasse sie heute feiern, aber nur heute», meint Flick mit einem Augenzwinkern.