Xhaka: «Kein Glück»
Leverkusen lebt von Last-Minute-Toren

Immer wieder erzielt Bayer Leverkusen diese Saison wichtige Tore ganz spät. Doch wo würde die Werkself eigentlich ohne die Last-Minute-Treffer stehen?
Publiziert: 15.03.2024 um 16:04 Uhr
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Gegen Karabach jubelt Leverkusen über zwei Tore in der Nachspielzeit.
Foto: IMAGO/Treese
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Björn LindroosRedaktor Sport und People

Als die regulären 90 Minuten beim Rückspiel des Europa-League-Achtelfinals zwischen Leverkusen und Karabach vorüber sind, steht die Werkself kurz vor dem Europa-Aus und der ersten Niederlage der Saison. Der krasse Aussenseiter führt 2:1.

Doch dann folgen die grossen Minuten des Patrik Schick. Der Leverkusen-Stürmer gleicht die Partie in der 93. Minute aus, ehe er in der 97. Minute gar noch den Siegtreffer erzielt und die BayArena in ein Tollhaus verwandelt.

In extremis zieht das Team von Xabi Alonso den Kopf aus der Schlinge und wahrt seine weisse Weste. Einmal mehr. Denn Leverkusen lebt in dieser Saison von seinen späten Toren. Doch wo würde die Werkself ohne Treffer in den letzten 15 Minuten stehen?

Nur zwei Punkte Vorsprung

In der Bundesliga würden die Leverkusener die Tabelle ohne ihre späten Tore nicht so komfortabel anführen. Der 2:2-Ausgleich gegen die Bayern am vierten Spieltag fiel in der 94. Minute, gegen Dortmund traf Boniface ebenfalls erst in der 79. Minute zum 1:1.

Die beiden knappen Auswärtssiege gegen Augsburg und Leipzig sicherte man sich jeweils durch Tore in der Nachspielzeit. Ohne diese vier Treffer hätten Granit Xhaka und Co. sechs Punkte weniger auf dem Konto und Verfolger Bayern hätte zwei Zähler mehr. Somit würde der Vorsprung nur zwei – statt wie jetzt zehn – Punkte betragen.

Zwei Verlängerungen im Pokal

Auch im DFB-Pokal, wo Leverkusen als einziger Bundesligist im Halbfinal steht, sind späte Tore die Lebensversicherung. Schon in der 2. Runde hätte man ohne drei späte Tore (85., 88. und 90.+2) gegen Drittligist Sandhausen in die Verlängerung gemusst. 

Selbes Bild beim Viertelfinal gegen Stuttgart. Bis zur 90. Minute stand es 2:2, dann traf Jonathan Tah zum Sieg. Halbfinal statt Verlängerung. 

In der Europa League musste Karabach gleich dreimal dran glauben. Schon in der Gruppenphase fiel das 1:0-Siegtor gegen das Team aus Aserbaidschan in der 94. Minute. Und im Achtelfinal schoss Schick auch im Hinspiel den Ausgleich in der 92. Minute, ehe er eine Woche später sein Doppelpack folgen liess.

Selbst Alonso überrascht

Für Granit Xhaka sind die vielen späten Tore kein Zufall: «Es gibt Leute, die von Glück sprechen. Aber wenn man es schon acht- oder neunmal geschafft hat, ist es kein Glück.» 

Gegen Karabach überraschte Leverkusen gar seinen eigenen Trainer: «Nach dem Ausgleich war ich schon bereit für die Ansprache vor der Verlängerung», gibt Xabi Alonso zu. Doch dann klappte es eben doch noch. Wie so oft schon.

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