Wird Nagelsmann nun zum Thema?
«Aus gegen Villarreal spiegelt nicht die Erwartungshaltung der Bayern»

Wie weiter bei den Bayern? Nach dem Europa-Aus gegen Villarreal sucht man in München nach Ausreden. Ob Trainer Julian Nagelsmann weiter fest im Sattel sitzt, bleibt offen.
Publiziert: 14.04.2022 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2022 um 15:12 Uhr
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Hängender Kopf: Bayern-Coach Nagelsmann ist nach dem Aus gegen Villarreal bedient.
Foto: Getty Images

Wie sagt man so schön? Wunden lecken. Wie ein verletztes Tier, das versucht, den Schmerz zu lindern. Bayern ist verletzt, angeschlagen. Die Raubtiere aus München, die in der Vergangenheit immer und immer wieder erfolgreich gejagt haben, sind am Boden. Erlegt vom kleinen Villarreal aus Spanien. Das Champions-League-Aus ist Tatsache, die Ernüchterung gross.

«Das war ein Stich ins Herz», schildert Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei den Bayern, die letzten Minuten der Partie gegen Villarreal gegenüber der «Bild». «Die Enttäuschung war riesig.»

Auch Rummenigge leckt die Wunden, versucht, für das Debakel eine Entschuldigung zu finden, die Schmerzen zu lindern. Es werde zu viel Lärm um die Bayern gemacht, meint er. «Es ist der Eindruck entstanden, als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden – und das alles wird andauernd öffentlich debattiert. Das ist nicht gut, das ist nicht hilfreich in so einer Phase der Saison.» Das Klima des Vereins dürfe nicht permanent gestört werden.

Muss Nagelsmann gehen?

Ob nun Trainer Julian Nagelsmann zum Thema werde, das lässt der ehemalige Profi dann wiederum aber offen. «Der FC Bayern ist für Konstanz bekannt und hat oft aus Niederlagen neue Kraft geschöpft und dann wieder angegriffen.» Rummenigge sagt aber auch: «Ein Aus gegen Villarreal im Viertelfinale spiegelt nicht die Erwartungshaltung des FC Bayern und seiner Fans wider.» Rückendeckung für den Coach? Tönt anders.

Auch die Debatte rund um Stürmer-Star Robert Lewandowski stört «das Klima der Bayern». Geht er? Bleibt er? «Zunächst mal gilt es festzuhalten, dass sein Vertrag noch bis 2023 läuft», stellt Präsident Herbert Hainer – ebenfalls gegenüber der «Bild» – klar. Lewandowski selbst würde gerne um zwei weitere Jahre verlängern – und dabei wohl noch eine Gehaltserhöhung absahnen. Doch der Klub wartet ab und verärgert damit den Polen. «Wir müssen uns da nicht treiben lassen und nicht immerzu Wasserstandsmeldungen abgeben. Sobald es etwas zu vermelden gibt, machen wir das», weicht Hainer aus.

Ruhe ist in München keine in Sicht. Auch wenn man vor dem zehnten Meistertitel in Folge steht. Ein Titel pro Saison ist für die Bayern zu wenig. Hainer aber gibt den Fans ein Versprechen ab: «Den FC Bayern hat immer ausgezeichnet, dass er nach Rückschlägen stärker zurückkommt. Genau das ist jetzt unsere Aufgabe.» (mam)

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
22
46
55
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
23
24
50
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
22
20
42
4
SC Freiburg
SC Freiburg
23
-2
39
5
FSV Mainz
FSV Mainz
23
13
38
6
RB Leipzig
RB Leipzig
23
6
37
7
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
22
7
35
8
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
23
9
34
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
23
0
34
10
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
23
5
32
11
FC Augsburg
FC Augsburg
23
-8
31
12
Werder Bremen
Werder Bremen
23
-12
30
13
Union Berlin
Union Berlin
23
-16
23
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
23
-9
21
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
22
-16
21
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
23
-19
17
17
VfL Bochum
VfL Bochum
23
-23
17
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
23
-25
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