Vor dem Spiel gab sich Christian Streich noch betont gelassen. Druck? Nein, verspüre er nicht, betonte der Freiburger Zampano. Und auch die Ausgangslage fordere seine Nerven nicht über Gebühr. Das Spiel? «Als wäre es der Zehnte gegen den Elften», sagte Streich. Als rieche nicht auch er an den Fleischtöpfen der Champions League, die mit einem Sieg an der Alten Försterei des 1. FC Union so nahe gewesen wären!
Cool, cooler, Streich? Nach dem Spiel war dann schon eher zu spüren, dass ihm die Ausgangslage nicht ganz so gleichgültig gewesen sein kann. Unmittelbar nach Spielschluss, unmittelbar nach aufreibenden 98 Minuten, aus denen die Breisgauer als Verlierer herausgegangen waren, war gar keiner mehr entspannt. Die Unioner feierten ihren 4:2-Sieg frenetisch. Sie wissen: Die Sterne der Champions-League sind zum Greifen nah. Und Streich? Er redet auf Oliver Ruhnert ein, den Union-Sportchef, und dessen verständnislose Miene lässt erahnen, dass Streich nicht allzu manierlich aufgetreten sein muss. Danach aber geht der Freiburger Trainer zu Urs Fischer, seinem Antipoden, und umarmt ihn, gratuliert ihm.
Die beiden pflegen bekanntlich ein sehr gutes Verhältnis, loben sich, wo sie können. Beispiel Streich? «Urs Fischer und seine Trainer sind wahnsinnig schlau. Das ist unglaublich, was sie für eine Arbeit leisten.»
Gleichwohl sagte Streich auch schon, dass ihm der unprätentiöse, pragmatische, physische Stil der Unioner nicht behage. «Ich könnte so nicht spielen, weil ich vom Typ her ein anderer Mensch bin. Dieses ständige Spiel gegen den Ball aus dieser Ordnung, das entspricht mir nicht. Das entspricht Freiburg nicht», sagte er im Podcast «Einfach mal Luppen», den die Brüder Toni und Felix Kroos unterhalten.
Fischer spricht noch immer nicht von Champions League
Der Sieg der Unioner ist jedoch verdient, und das hat vor allem mit einer ersten Halbzeit zu tun, die herausragt. 3:0 heisst es zur Pause, 4:2 am Schluss, und das Ergebnis hat vor allem einen Namen: Sheraldo Becker. Zwei Tore erzielt er in drei Minuten, die beiden anderen bereitet er vor. Er jubelt dabei mit Spiderman-Maske – auch ein Gruss an seinen Sohn Mason (7), den seine Lebensgefährtin mit in die Beziehung gebracht hat.
22 Heimspiele ist Union nun unbesiegt. Fischer sagt: «Wir haben uns heute zum zweiten Mal für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Wahnsinn. Das ist surreal.» Fischer wäre wohl nicht Fischer, spräche er auch jetzt noch nicht von der Champions League. Die beginnt übrigens am 19. September. (mis)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |