Uli Hoeness mag nur noch Ehrenpräsident und die Bundesliga in der Sommerpause sein. Die berüchtigte «Abteilung Attacke» der Bayern feuert trotzdem aus allen Rohren. Ziel sind mal wieder die Erzrivalen von Borussia Dortmund.
«Wie soll ein Spieler die DNA eines Vereins aufsaugen, wenn er das Gefühl hat, ein Verkaufsobjekt zu sein?», lästert Hoeness am Montag in der «FAZ» über die Transferpolitik des BVB. Der 68-Jährige behauptet, die Dortmunder würden nur Talente holen, um sie später mit Gewinn zu verkaufen.
In dieses Muster soll gemäss Hoeness auch Jude Bellingham (17) passen. Der Mittelfeldspieler wechselte diesen Sommer für 23 Mio. Euro aus Birmingham nach Dortmund. «Warten Sie mal, wenn der gut spielt, wie schnell dann über Interesse von aussen geredet wird. Ich würde das nicht so machen. Ich würde der Öffentlichkeit, aber auch meinen eigenen Leuten sagen: Das ist unser Spieler, und wenn der gut spielt, der bleibt. Auch wenn ich hundert Millionen kriege.»
Der langjährige Bayern-Boss findet, dass durch diese Politik den BVB-Spielern die Identifikation mit dem Klub fehle. Dies wiederum seit mit ein Grund, weshalb die Dortmunder hinter den Münchnern hinterherhinken. «Ich glaube, solange die Dortmunder dieses System nicht ändern, werden sie diese letzten zehn Prozent nicht kriegen, dass man in wichtigen Spielen die richtigen Leistungen bringt. Ein Spieler muss das Gefühl haben: Ich bin Bayern forever.»
Dortmund schlägt zurück
Nach dieser Breitseite gegen den BVB lässt die Reaktion aus dem Ruhrpott natürlich nicht lange auf sich warten. Sportchef Michael Zorc sagt zu «Sport1»: «Ich finde die Aussagen ziemlich arrogant, aber einiges ist auch sachlich de facto falsch. Grundsätzlich: Wenn man jedes Jahr 250 Millionen Euro mehr in der Tasche hat, lässt es sich mit vollen Hosen gut stinken.» Sprich: Wer reich ist, kann leicht prahlen.
Ex-BVB-Goalie Roman Weidenfeller meint bei «Bild»: «Da scheint der Frust mal wieder tief zu sitzen, dass sich Jude Bellingham gegen die Bayern und für den BVB entschieden hat.»
Und Dortmund-Präsident Reinhard Rauball findet: «Die Aussagen hätte sich Uli Hoeness besser gespart. Der Zeitpunkt ist auch sehr verwunderlich, schliesslich haben die Bayern nächste Woche Champions League und eigentlich Besseres zu tun.»
Abschliessend ärgert sich auch noch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Hoeness-Attacke: «Karl-Heinz Rummenigge und ich bemühen uns seit Jahren darum, dass die beiden grössten deutschen Klubs ein respektvolles Verhältnis miteinander pflegen. Ich finde es sehr schade, dass in regelmässigen Abständen versucht wird, dies zu unterwandern.» (red)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |