Skandal-Fleisch-Milliardär will Schalke helfen
Kriegt Gross jetzt umstrittene Tönnies-Millionen?

Ein heikler Pakt bahnt sich an: Um den Abstieg doch noch irgendwie abzuwenden, könnte Bundesliga-Schlusslicht Schalke auf das Geld des umstrittenen Fleischbarons Clemens Tönnies (64) zurückgreifen. Kommts trotz früherer Eklats zum Comeback des Ex-Aufsichtsratsbosses?
Publiziert: 06.01.2021 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2021 um 10:49 Uhr
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Bei den Schalker Fans ist Clemens Tönnies unten durch. Vor allem seit seinen rassistischen Äusserungen 2019.
Foto: imago images/RHR-Foto

«Schalke darf niemals wieder den Fehler machen, sich in Abhängigkeit eines Clemens Tönnies zu begeben und somit in einen Teufelskreis zu gelangen». Dies sind Worte der Gruppe »Schalke nur als e.V.!«, der einflussreiche Fans angehören. Es sind Worte, die aus Erfahrungswerten resultieren.

«Ich bin der Allerletzte, der nicht hilft»

Tönnies, bis im Sommer noch Aufsichtsratsvorsitzender bei Königsblau, sprang in der Vergangenheit immer wieder mal ein, um Schalke finanziell unter die Arme zu greifen. Doch, laut Schalke-Kennern, habe der Ex-Boss nie Geschenke gemacht. Und nun soll der Fleischunternehmer und Milliardär, trotz Rücktritt, dem lädierten Klub erneut finanzielle Hilfe angeboten haben. So sagt Tönnies gegenüber «RTL»: «Wir dürfen Schalke nicht untergehen lassen. Da bin ich der Allerletzte, der nicht hilft.» Dazu sagt Sportvorstand Jochen Schneider (50) am Sonntag bei «Sky90»: «Ob es dazu kommt, ob er hilft oder nicht – das wird man sehen. Diese Frage müssen wir intern beantworten.»

Nicht zu vergessen: Diese umstrittene Hilfe könnte den abstiegsgefährdeten Klub in seiner finanziell und sportlich misslichen Lage womöglich als letzter Anker noch retten. Feuerwehrmann Christian Gross ist seit der Niederlage gegen Hertha (0:3) am vergangenen Samstag nicht mehr der alleinige Heilsbringer. Eine Kader-Verstärkung wäre da wohl noch die allerletzte Hoffnung, um den Abstieg in die 2. Liga zu verhindern.

Was gegen Tönnies' Millionen spricht

Laut «Bild» steht ein Investment im zweistelligen Millionenbereich im Raum. Zudem sei noch unklar, ob in Form eines Darlehens oder anderweitig. Verhandlungen darüber stehen noch aus. Clemens Tönnies habe aber eine Forderung: ein einstimmiger Beschluss des Aufsichtsrats.

In Schalker Fan-Kreisen hatte sich Tönnies 2019 mit rassistischen Äusserungen unbeliebt gemacht. Im Juni letzten Jahres gab der 64-Jährige letztlich sein Amt ab. Offiziell, weil er sich ganz um das Fleischunternehmen kümmern wolle, das schon jahrelang wegen widriger Arbeitsbedingungen, dann aber vor allem wegen der hohen Anzahl an Coronainfizierten Mitarbeitern in den Schlagzeilen war.

Über 200 Millionen Euro Schulden

Den Unternehmer auf das stark sinkgefährdete Schiff aufspringen zu lassen, würde allerdings nicht nur an mehreren Stellen weiter Öl ins Feuer der Unmut giessen, es würde die Schalker auch noch tiefer in die Schuldenfalle treiben. Schalke hat über 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten.

Es bleibt abzuwarten, ob die Königsblauen die Tönnies-Millionen annehmen oder nicht. Doch viel Zeit bleibt nicht und der Entscheid muss wohl überlegt sein. Schliesslich geht es um die womöglich letzte Chance des Ligaerhalts oder dem sicheren Schlittern in die 2. Bundesliga. (ebo)

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