«Schlecht organisiert»
Babbel kritisiert die Bayern vor Basel-Test

Vor dem Testspiel des FC Basel gegen die Bayern schätzt Bayern-Insider Markus Babbel (Ex-Bayern-Junior, später über 250 Spiele für den Klub) die Lage beim deutschen Rekordmeister ein.
Publiziert: 06.01.2024 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2024 um 12:12 Uhr
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Bayern-Legende Markus Babbel ist mit dem Zustand seines Ex-Klubs unzufrieden.
Foto: TOTO MARTI
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Emanuel GisiSportchef

Wie ordnen Sie die Geschehnisse der vergangenen Monate an der Säbener Strasse ein?
Markus Babbel: Die Bayern machen im Moment keine glückliche Figur. Nehmen wir das letzte Transferfenster. Da wollte man einen Tag vor Transferschluss plötzlich noch einen Sechser holen, weil man merkte, dass der Kader nicht ausreicht. Der kam dann nicht, weil der abgebende Klub keinen Ersatz auftreiben konnte. So schlecht organisiert kennt man die Bayern eigentlich nicht.

Woran liegt das?
Es gibt keine Konstanz in der Führungsetage. Die Personalie Oliver Kahn als CEO hat überhaupt nicht funktioniert.

Warum?
Olli war zu Aktivzeiten Torwart. Ein Einzelkämpfer. Der hat früher die Woche über für sich trainiert und dann am Wochenende mit uns das Spiel bestritten. Er ist nicht der Typ, der eine Gruppe mitreisst. Das ist nicht seine Schuld, aber man hätte das sehen können.

Kahn und Ex-Sportchef Salihamidzic sind jetzt weg, die alten Granden Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge wieder da. Die Probleme aber auch immer noch.
Dass nicht alles von heute auf morgen wieder funktionieren kann, das ist auch klar. Der neue Sportdirektor Christoph Freund braucht noch etwas Zeit. Und Kalle und Uli scheinen mir nicht mehr in allen Fragen ganz so nah dran zu sein. Manchmal hat man den Eindruck, Trainer Thomas Tuchel muss sich zu allen möglichen Dingen äussern, weil ihm niemand den Rücken freihält, weder Präsident Hainer noch CEO Dreesen. Das war bei Nagelsmann schon so.

Zuletzt hat er sich mit den Experten Lothar Matthäus und Didi Hamann öffentlich gezofft. Das wirkte ein bisschen dünnhäutig.
Dünnhäutig? Wenn einer euch Journalisten mal ein bisschen Kontra gibt, gilt er gleich als dünnhäutig! Mir hat das gefallen. Da hat sich Thomas hingestellt und angesagt, dass er sich nicht alles gefallen lässt. Ich fand das Bayern-like. Top.

Wann wirds wieder ruhig in München?
Der Winter wird sicher noch einmal stürmisch, weil es auf dem Transfermarkt die Fehler des Sommers auszubügeln gilt. Und dann werden wir sehen. Irgendwann müssen Hoeness und Rummenigge den Klub ja endgültig übergeben. Im Moment ist vieles an der Säbener Strasse ungewiss. Das ist ungewohnt.

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