«Schlag ins Gesicht»
Bayern-Baum brennt nach Werder-Watsche

Die Bayern fangen sich gegen Bremen eine unerwartete Heimniederlage ein. Nach dem Spiel prügelt Tuchel verbal auf seine Star-Truppe ein. Derweil bemängelt Thomas Müller die Einstellung seiner Mitspieler – und bricht unverrichteter Dinge ein Interview ab.
Publiziert: 22.01.2024 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2024 um 13:18 Uhr
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Die Bayern müssen im Meisterrennen einen Rückschlag einstecken – in der heimischen Allianz-Arena gibts eine Pleite gegen Werder Bremen.
Foto: IMAGO/Passion2Press
Emanuel Staub

Dicke Überraschung in der Bundesliga! Die Bayern müssen zuhause die Segel gegen Werder Bremen streichen (0:1) – bis dato die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga. Zum ersten Mal seit 15 Jahren feiert Werder einen Sieg in München. Das goldene Tor erzielt ausgerechnet Ex-Bayer Mitchell Weiser (29).

Von der Pleite profitiert Leverkusen, das seinerseits am Wochenende in Leipzig in extremis gewonnen hat, enorm. Die «Werkself» um Nati-Captain Granit Xhaka (31) zieht an der Tabellenspitze auf sieben Punkte davon. Und ist nun in bester Position, die Bayern nach elf Jahren Serienmeisterschaft abzulösen. 

«Gegen jedes Gesetz des Leistungssports»

Das löst in München langsam aber sicher Alarmstimmung aus. Zum wiederholten Male wirkt die bayrische Star-Truppe blutleer, ideenlos. «Über 70 Minuten hatte ich nicht das Gefühl, dass wir um den Sieg spielen», moniert Trainer Thomas Tuchel (50) bei DAZN. Und gibt seinen Spielern mal so richtig einen aufs Dach. Tuchel beklagt «fehlenden Biss», «schlampiges Zweikampfverhalten» und stellt fest: «Ein solcher Auftritt geht gegen jedes Gesetz des Leistungssports.»

Ein hartes Verdikt. Das Tuchel an der PK nochmals unterstreicht, als er sagt: «Wir haben 70 Minuten nicht wie eine Mannschaft gespielt, die einen Sieg erzwingen will, die um die Meisterschaft spielt.» Doch das «belanglose» Spiel seiner Mannschaft kann sich Tuchel nur schwer erklären. «Ich habe auch keine Lust mehr zu sagen, dass wir gut trainieren. Das glaubt mir ja keiner mehr.»

Wenig gefallen haben dürfte Tuchel auch eine Szene aus der zweiten Hälfte. Nach einer Systemumstellung gibt der Coach neue taktische Anweisungen an Angreifer Leroy Sané (28) durch. Der ist mit seiner neuen Rolle alles andere als zufrieden und winkt mürrisch in Richtung Tuchel ab. Ein Bild, das perfekt ins aktuelle Gesamtkunstwerk Bayern München passt.

Auch Müller haut drauf – und bricht Interview ab

Angefressen ist nach dem Spiel auch Thomas Müller (34). Ihm schmeckt der schwache Auftritt im eigenen Stadion überhaupt nicht. Gegenüber DAZN wird das Bayern-Urgestein deutlich. «Wir haben uns nicht gut verhalten und haben fast drum gebettelt», so sein Urteil. «Wir waren viel zu träge. Da war kein Leben drin. Das war ein Schlag ins Gesicht!» Weiter, so Müller, müsse sich nun «jeder Spieler hinterfragen».

Kurz darauf bricht er das Interview ab und verschwindet aus der Mixed Zone. Der Grund: Werder-Verteidiger Niklas Stark (28) tanzt siegestrunken durch die Katakomben und beschallt mit einem Mallorca-Party-Song den Stadionbauch. «Jetzt merkst du, denen war es wichtig», sagt Müller, bevor er sich ernüchtert aus dem Staub macht und die Bremer ihren grossen Sieg befeiern lässt.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
10
26
26
2
RB Leipzig
RB Leipzig
10
10
21
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
10
10
20
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
10
5
17
5
SC Freiburg
SC Freiburg
10
2
17
6
Union Berlin
Union Berlin
10
1
16
7
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
10
0
16
8
Werder Bremen
Werder Bremen
10
-4
15
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
10
1
14
10
FSV Mainz
FSV Mainz
10
1
13
11
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
10
0
13
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
10
1
12
13
FC Augsburg
FC Augsburg
10
-7
12
14
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
10
-2
10
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
10
-6
9
16
FC St. Pauli
FC St. Pauli
10
-5
8
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
10
-13
5
18
VfL Bochum
VfL Bochum
10
-20
2
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