Schiris sind skeptisch
Novum in der Bundesliga schon am Wochenende

In der Bundesliga werden am Wochenende erstmals VAR-Entscheide via Stadionlautsprecher den Zuschauenden mitgeteilt. Die Tests sorgen bei den Schiedsrichtern für Skepsis.
Publiziert: 27.01.2025 um 08:43 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2025 um 14:25 Uhr
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Auf Sascha Stegemann und seine Schiedsrichterkollegen kommt am Wochenende eine Neuheit zu.
Foto: IMAGO/Steinsiek.ch

Auf einen Blick

  • Bundesliga testet Schiedsrichter-Durchsagen im Stadion nach VAR-Eingriffen
  • Skepsis unter Schiedsrichtern gross, zusätzliche Aufgabe unter Hochspannung
  • Jeder Erstliga-Schiedsrichter hat bisher nur zwei Durchsagen geübt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Bundesliga wagt einen Schritt in Richtung mehr Transparenz. Schon am kommenden Wochenende startet in der 1. und 2. Fussball-Bundesliga eine Testphase mit Durchsagen der Schiedsrichter zur Erklärung nach Eingriffen des Video-Assistenten. Dies teilt die Deutsche Fussball Liga (DFL) am Montag auf einer Pressekonferenz mit.

Dieses Pilotprojekt soll den Fans und Spielern mehr Einblick in die Entscheidungsprozesse geben. Die von der DFL-Kommission Fussball initiierte Pilotphase ganz nach dem Vorbild der US-Football-Liga NFL ist zunächst auf neun Stadien beschränkt. Am 20. Spieltag kommt die Neuerung bei fünf Partien zum Einsatz.

«Wollen Verständnis bei Fans erhöhen»

In den für die Testphase ausgewählten Stadien soll vor den Spielen ein 60-sekündiger Erklär-Clip zur Neuerung laufen. Der Referee wird sich in zwei Fällen über die Lautsprecher zu Wort melden, und zwar wenn er am Monitor war oder wenn er eine Entscheidung nach VAR-Eingriff ändert. Per Knopfdruck kann er hierfür sein Headset freigeben. Ausgewählt für die Testphase wurden die Stadien in München, Dortmund, Frankfurt, Freiburg, Leipzig, St. Pauli, Hamburg, Düsseldorf und Magdeburg.

«Wir haben überlegt, wie wir mehr Verständnis bei den Menschen wecken und die Transparenz in den Stadien erhöhen können. Die bleiben oft ratloser zurück als die Leute vor den TV-Bildschirmen», sagt Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl als Mitglied der Kommission Fussball: «Wir finden, dass dieses Announcement für die Transparenz im Stadion und für das Verständnis für den Schiedsrichter ein Fortschritt sein kann.» Man halte diese Testphase «für sehr, sehr gut».

Noch herrscht bei Schiris Skepsis

Die Unparteiischen stehen dagegen vor einer grossen Herausforderung, hatten sie bisher kaum Gelegenheit, sich auf diese neue Aufgabe vorzubereiten. Im Sommertrainingslager 2024 hat es dem Bericht zufolge zwar erste Sprechtests vor der Kamera gegeben, doch echte Stadionerfahrung fehlt. Jeder Erstliga-Schiedsrichter hat bislang nur zwei Durchsagen in einem leeren Stadion geübt. Die Referees werden also mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen.

Die Skepsis unter den Schiedsrichtern sei deshalb gross. Sie müssen nun unter Hochspannung eine zusätzliche Aufgabe bewältigen, dazu kommt die Gefahr von Versprechern oder technischen Pannen. Man werde «erstmal schauen, was es bringt, und reflektieren», so Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH. Dann werde man sehen, ob sich auch eine «flächendeckende» Einführung lohne. Die Referees wurden auf die Neuerung mit verschiedenen Trainingsmassnahmen bereits seit vergangenen Juli vorbereitet. «Es ist ein ungewohntes Terrain für die Schiedsrichter», führte Kircher aus: «Deshalb mussten wir Überzeugungsarbeit leisten, und nicht jeder fühlt sich damit direkt wohl.»

Wenn die Technik reibungslos funktioniert, könnten die Durchsagen schnell zur Routine werden und den Zuschauern einen echten Mehrwert bieten. Für den Sommer 2025 sind weitere Tests geplant, um das System zu optimieren.

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