Schalke-Legende Abramczik über Gross
«Wende ist erst da, wenn wir in Frankfurt etwas holen»

Seit den 70er Jahren ist Rüdiger Abramczik (64) auf Schalke nicht mehr wegzudenken. 228 Mal läuft das Schalker Urgestein für die Königsblauen auf. Mit Blick spricht Abramczik über Gross, Harit und gibt einen kleinen Einblick ins Schalke von damals.
Publiziert: 17.01.2021 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2021 um 15:22 Uhr
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Rüdiger Abramczik, ein Schalker Urgestein, besitzt heute 30 Häuser beziehungsweise Wohnungen, ein Sportgeschäft sowie ein Reisebüro. Und: Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Foto: Instagram
Eynat Bollag

Würde man der Lage auf Schalke eine Diagnose verpassen, lautet sie aus Rüdiger Abramcziks Sicht: ein äusserst besorgniserregender Zustand. Kein Wunder also, hofft Klublegende Abramczik, der «Flankengott aus dem Kohlenpott» aus den 70er, auf eine schnellstmögliche Besserung. Der 64-Jährige ist tief verwurzelt mit seinem Herzensklub. Ein klitzekleiner Lichtblick sei aber bereits ersichtlich. «Ich sag mal so, nach dem 4:0 gegen Hoffenheim hat man sie ja wieder ein bisschen mit Sauerstoff gefüllt», sagt der gebürtige Gelsenkirchener.

Einmal gewinnen nützt nichts

Von einer Wende möchte er noch nicht sprechen. «Die Wende ist erst da, wenn wir in Frankfurt etwas holen. Es nützt nichts wenn wir einmal gewinnen.» Abramczik sagt, erst wenn im übernächsten Spiel Köln geschlagen wird, «erst dann sieht die Sache wirklich ein bisschen besser aus.»

Es wäre eine Wohltat für den Klub und die ganze Stadt Gelsenkirchen, die zuletzt litten. Abramczik: «Wenn wir so mit Zuschauern gespielt hätten, da wäre hier sicherlich der eine oder andere gesteinigt worden.»

«Dem muss man in den Arsch treten»

Dass Christian Gross (66) seine Truppe wieder auf die richtige Spur bringen kann, das hat der Zürcher in Abramcziks Augen im Spiel gegen Hoffenheim bereits angedeutet.

Auch was die Akte Amine Harit (23) betrifft, habe Gross die richtigen Hebel betätigt. «Bei Harit ist es so, dem muss man auf gut Deutsch gesagt ein paar Mal in den Arsch treten, dann würde er auch laufen», sagt der Ex-Nationalspieler in seiner gewohnt direkten westfälischen Art. «Wenn bei uns früher einer nicht gelaufen ist, dann hätten Sie mal sehen müssen, was da los war», schmunzelt Abramczik und fährt fort, «der bekam genau einen Satz zu hören: Wenn du nicht rennst, dann gehst du raus.»

Das gefährlichste Sturmduo der 70er

Harit und Abramczik verbindet gewiss nicht die Arbeitseinstellung – sondern eher das Ballgefühl. Am vergangenen Samstag trifft Matthew Hoppe (19) gleich dreimal auf Vorlage von Harit. Ähnlich wie Klaus Fischer damals, dem Abramczik unzählige Bälle punktgenau flankte. Die beiden galten gar als das gefährlichste Sturmduo der 70er. Von Parallelen möchte der «Flankengott» aber nicht sprechen.

Sollten Harit und Hoppe allerdings auch nur ansatzweise in Abramcziks und Fischers Fussstapfen treten – Schalke wäre wohl über den Berg

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