Rodriguez und Gavranovic wissen, wie Quälix tickt
Jetzt wirds Hertha! Knallhart-Magath soll Berliner retten

Jetzt soll «Quälix» Magath Hertha vor dem Abstieg retten. Die Nati-Stars Rodriguez und Gavranovic trauen es ihrem Ex-Trainer zu und erinnern sich an harte Trainings und Medizinbälle.
Publiziert: 15.03.2022 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 15:53 Uhr
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Das 0:2 bei Gladbach war das letzte Spiel von Korkut als Hertha-Trainer.
Foto: keystone-sda.ch
Michael Wegmann

Einen Tag nach dem 0:2 am Samstag gegen Gladbach gibt Hertha Berlin die Entlassung von Trainer Tayfun Korkut bekannt. Überraschender als Korkuts Ende ist die Wahl seines Nachfolgers. Felix Magath, mittlerweile 68, soll Hertha in den letzten acht Partien vor dem Abstieg retten.

Magath kehrt für die Mission Ligaerhalt aus einer Art Trainer-Ruhestand zurück – der chinesische Klub Shandong Taishan (von Juni 2016 bis Dezember 2017) war seine bis anhin letzte Trainer-Station.

«Training unter Magath ist wie ein Zahnarzttermin...»

Hertha ist bereits Magaths neunter Bundesligaklub. Bei seinen früheren Klubs (Stuttgart, Wolfsburg, Nürnberg, Schalke, HSV, Bremen, Frankfurt, Bayern) hat er sich wegen seiner harten Trainings-Methoden den Übernamen «Quälix» erarbeitet. Jan-Aage Fjörtoft (55), Sprücheklopfer und um die Jahrtausendwende unter Magath Stürmer bei Frankfurt sagt: «Das Training unter Magath ist wie ein Zahnarzttermin. Man fürchtet sich vorher, aber hinterher gehts einem besser.» Oder: «Ich weiss nicht, ob Magath die Titanic gerettet hätte. Die Überlebenden wären aber auf jeden Fall topfit gewesen…»

Jetzt soll Magath also Hertha retten. Nati-Verteidiger Ricardo Rodriguez traut dies seinem ehemaligen Trainer beim VfL Wolfsburg durchaus zu. «Ich denke, Hertha hat mit ihm den richtigen Trainer in dieser Situation verpflichtet. Magath legt grossen Wert auf Disziplin und Fleiss.» Magath war es, der den 19-Jährigen Rodriguez im Januar 2012 zum VfL geholt und zum Stammverteidiger gemacht hat. «Ich habe ihm sehr viel zu verdanken, er war mein grosser Förderer», sagt Rodriguez und erinnert sich an den Start. «Ich bin damals nach der Unterschrift direkt ins Trainingslager nach Dubai gereist. Da wusste ich sofort, dass es eine intensive Rückrunden-Vorbereitung wird. Magath liess dreimal am Tag trainieren. Für mich als ganz junger Spieler war das okay, ich war ehrgeizig, wollte mich beweisen. Einige der älteren Spieler haben natürlich schon ab und zu gemotzt.»

Gavra: «Er war hart aber immer fair»

Rodriguez’ Nati-Kumpel Mario Gavranovic, der unter Magath bei Schalke 04 spielte erzählt auch von Trainingseinheiten vor dem Morgenessen. «Dreimal täglich haben wir in den Trainingslagern geschuftet – darunter waren viele Kraftübungen mit unseren Eigengewichten. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mit ihm je an den Geräten im Kraftraum waren. Medizinbälle hat er natürlich auch oft eingesetzt. Ich war damals jung und willig – für mich hat es unter ihm gepasst.» Magath sei hart gewesen, aber immer fair.

Die beiden Schweizer trauen ihrem Ex-Trainer den Ligaerhalt zu. Rodriguez: «Ich wünsche ihm und Hertha ganz viel Glück und Erfolg im Abstiegskampf!»

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
15
34
36
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
15
16
32
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
15
12
27
4
RB Leipzig
RB Leipzig
15
4
27
5
FSV Mainz
FSV Mainz
15
8
25
6
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
15
6
25
7
Werder Bremen
Werder Bremen
15
1
25
8
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
15
5
24
9
SC Freiburg
SC Freiburg
15
-3
24
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
15
4
23
11
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
15
4
21
12
Union Berlin
Union Berlin
15
-5
17
13
FC Augsburg
FC Augsburg
15
-15
16
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
15
-7
14
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
15
-8
14
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
15
-15
10
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
15
-19
8
18
VfL Bochum
VfL Bochum
15
-22
6
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