Während Jahren war Uli Hoeness bei Bayern München nicht nur Manager, Präsident und gewiefter Stratege, sondern auch die «Abteilung Attacke». Manch einer wurde in den Senkel gestellt, verbal abgewatscht.
Inzwischen ist Hoeness 70 Jahre alt und nur noch Ehrenpräsident beim FC Bayern. Doch von Altersmilde ist nichts zu spüren, wenn er einmal in Fahrt gerät. So wie am Montagabend beim österreichischen Sender «ServusTV» im «Talk aus dem Hangar-7».
Als das Gespräch auf die Idee kommt, die Langeweile in der Bundesliga wegen der Bayern-Überlegenheit mit Playoffs zu bekämpfen, ledert Hoeness los. «Die neue Geschäftsführerin der DFL denkt Tag und Nacht darüber nach, wie man die Dominanz des FC Bayern brechen kann», sagt er. «Und da kommen sie auf diese Idee. In keiner grossen Liga der Welt gibt es Playoffs, nicht in England, nicht in Spanien, nicht in Italien, nicht in Frankreich.»
Kahn ist offen für die Playoff-Idee
Ziel der Attacke ist Liga-Chefin Donata Hopfen (45), die am vorletzten Wochenende in der «Bild am Sonntag» sagte: «Es gibt für mich keine heiligen Kühe. Wenn uns Playoffs helfen, dann reden wir über Playoffs.»
Brisant: Die aktuelle Führung der Münchner ist offen gegenüber der Playoff-Idee. So befand sie Bayern-Boss Oliver Kahn (52) als «spannend». Im «Kicker» sagte er: «Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen.»
Hoeness: «Eine Witz-Idee!»
Was sagt Hoeness dazu? «Das ist seine Meinung – meine ist es nicht. Ich finde das lächerlich. In der Bundesliga soll der Meister werden, der nach 34 Spieltagen der Beste ist und der durch Dick und Dünn gegangen ist mit seinem Team. Das ist doch nur ein Gesetz gegen Bayern München! Das hat doch nichts mit Spannung zu tun. Wenn sie damit nicht weiterkommen, beschliessen sie, dass wir nur noch mit zehn Mann spielen dürfen.»
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Und Hoeness weiter: «K.o.-Systeme gibt es im Pokal und in der Champions League, nicht in der Meisterschaft. Und wenn man bei dem Spielplan, den wir sowieso noch haben, am Ende der Saison, wenn alle kaputt sind, noch Halbfinals und Finals machen – das halte ich für eine Witz-Idee!»
Das Thema Playoffs wird bestimmt weiter für Diskussionen sorgen, auch wenn der Vorsprung der Bayern auf Dortmund am Wochenende durch die 2:4-Pleite bei Aufsteiger Bochum auf sechs Punkte schrumpfte. Für die Müchner wäre es der zehnte Bundesliga-Titel in Folge. (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |