Musste wieder lernen zu gehen
Neuer enthüllt in Bayern-Doku Details zu Skiunfall

Fast ein Jahr lang musste Bayern-Star Manuel Neuer (37) wegen seines Skiunfalls pausieren. Trotz schwerwiegender Beinverletzung: Aufgeben war für den Routinier nie eine Option.
Publiziert: 09.11.2023 um 08:02 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2023 um 09:47 Uhr
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Hält seit Mittwoch auch wieder Bälle in der Champions League: Bayern-Goalie Manuel Neuer.
Foto: keystone-sda.ch

Mittwochabend, Allianz Arena in München (D). Manuel Neuer ist zurück auf der grössten Fussballbühne Europas. Champions League gegen Galatasaray (2:1-Sieg). Seit mehr als einem Jahr hat er kein Spiel mehr in der Königsklasse absolviert. Zunächst wegen Schulterproblemen, dann wegen seiner Beinverletzung, die ihn monatelang ausser Gefecht gesetzt hat.

Im Film «Der Kampf ums Comeback – Manuel Neuers Weg zurück ins Tor», der auf dem Youtube-Kanal des FC Bayern München verfügbar ist, erfährt die Öffentlichkeit nun, wie es zum Unfall kam. Wie lang und beschwerlich der Weg des deutschen Goalies zurück ins Tor war.

Das Warten auf die Ferien

Deutschland vergeigte mit Neuer zwischen den Pfosten die Winter-WM in Katar, schied in der Vorrunde aus. Geplant war, erst nach dem Final (18. Dezember 2022) die Ferien anzutreten. Neuer: «Ich war daheim, habe gewartet, bis der richtige Urlaub startet. Diese negativen Vibes waren einfach noch im Kopf.» Deswegen ging er wandern, machte später auch eine Skitour «mit erfahrenen Leuten» zu Hause am Tegernsee.

«Im Prinzip war es ein bisschen so wie Brötchen holen gehen für mich», erklärt der heute 37-Jährige. «Ich fahre, glaube ich, seitdem ich sechs bin Ski und bin seit über 30 Jahren schon auf Skiern, und noch nie ist so was passiert. Und da war halt leider irgendetwas unter dem Schnee gewesen, das mich blockiert hat, und dann bin ich gestürzt.»

Keine Zweifel am Comeback

Per Helikopter gehts für den Verunfallten nach Murnau. «Glücklicherweise nach Murnau, muss man sagen, weil die Erstversorgung bei so einer Verletzung eine immense Rolle spielt», sagt Peter Ueblacker, der Teamarzt der Bayern. «Der ganze Unterschenkel war gebrochen, das Schienbein, aber auch das Wadenbein. Wenn man das medizinisch bewertet als Diagnose, ist das eine sehr schwere Diagnose, wo es erst mal darum geht, eine normale Funktion für den Alltag wiederherzustellen. Da denkt man jetzt gar nicht an den Spitzensport.» Dennoch ist den Verantwortlichen klar: Neuer, der Weltmeister von 2014, wird wieder zurückkommen. «Weil er eben Manuel Neuer ist», so Ueblacker.

«Aufgeben war keine Option für mich», sagt Neuer, der wieder lernen musste, richtig zu gehen. Ueblacker: «Das war wahrscheinlich die schwerste Verletzung, die wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten hier beim FC Bayern im Zusammenhang mit dem Profifussball gesehen haben.» Neuer fiel die komplette Rückrunde aus, weswegen die Bayern von Gladbach Yann Sommer verpflichteten. «Das Verhältnis zu Yann war ein sehr gutes», sagt Neuer. «Er hat ja auch gute Leistungen gezeigt, das war auch wichtig für uns als Rückhalt». Mit dem Nati-Keeper im Tor holten die Münchner in einem dramatischen Bundesligafinale die Meisterschale.

Rückschläge gehören dazu

Sommer verliess nach der Saison die Bayern, jetzt spielt er für Inter Mailand. Neuer musste sich bis Ende Oktober gedulden, ehe sein Comeback Tatsache wurde: «Zwischenzeitlich gabs ein paar Rückschläge, die aber auch eigentlich bei so einer grossen und langen Verletzung einzuplanen sind. Ich konnte keinen Pass spielen über drei, fünf Meter, geschweige denn noch länger.» Ihn plagten Schmerzen am rechten Wadenbein, die durch eine Metallentfernung in einer OP behandelt wurden. Danach kam wegen Fehlbelastung auch noch ein Faserriss in der linken Wade dazu.

Am 28. Oktober wars dann so weit: Neuer gab in der Bundesliga gegen Darmstadt sein Comeback, blieb bei der 8:0-Gala des deutschen FCB ohne Gegentor. Etwas, was ihm bei der Rückkehr in der Königsklasse gegen Galatasaray fast (Gegentor in der 93. Minute) auch gelungen wäre. (yap/che)

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