«Konnten wir nichts dafür»
Salihamidzic verteidigt Nagelsmann-Vorgehen

Julian Nagelsmann erfuhr durch die Medien von seiner Entlassung. Jetzt rechtfertigt Bayern-Sportvorstand Salihamidzic den Ablauf des Rauswurfs.
Publiziert: 26.03.2023 um 18:44 Uhr
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Hasan Salihamidzic hat ereignisreiche Tage hinter sich.
Foto: keystone-sda.ch

Geht es schlimmer? Julian Nagelsmann (35) musste am Donnerstagabend aus den Medien erfahren, dass seine Zeit als Bayern-Trainer zu Ende ist. «Bild» und Transferexperte Fabrizio Romano berichteten darüber. Erst am Folgetag vermeldeten die Münchener die Trennung offiziell. Dafür erntete der deutsche Rekordmeister viel Kritik. Jetzt verteidigt Hasan Salihamidzic (46) das Vorgehen.

Vorwurf gegen Tuchel-Lager

Wie der Bayern-Sportvorstand am Sonntag in der Fussball-Talkshow «Doppelpass» erklärte, bestand zum Zeitpunkt der Vermeldung noch keine definitive Einigung mit dem neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49). «Am Donnerstagabend, als wir mit Thomas ziemlich klar waren, haben wir erfahren müssen, dass es irgendwie rausgeleakt wurde von einer dritten Person, da konnten wir wirklich nichts dafür», versichert Salihamidzic.

Wer die Nachricht veröffentlicht hat, ist nicht bekannt. Doch Salihamidzic vermutet, dass es jemand aus dem Lager von Tuchel gewesen sein muss. «Es war sicherlich jemand von der anderen Seite. Ich weiss es nicht, kann aber nur von uns sprechen: Wir haben uns total fair verhalten – so fair man in diesem Geschäft sein kann.»

Bild-Chefreporter widerspricht Salihamidzic

Demnach habe man bei den Bayern erst die Zusage von Tuchel abgewartet. «Der Erste, den wir dann angerufen haben, war Julian Nagelsmann an diesem Donnerstagabend. Dann habe ich ihm gesagt, dass wir uns am nächsten Tag an der Säbener Strasse treffen, das haben wir auch getan.»

Ebenfalls in der «Doppelpass»-Runde sass Bild-Chefreporter Tobias Altschäffl. Dieser widersprach Salihamidzics Version. «Wir haben am Donnerstagabend um 20.50 Uhr einen Anruf bekommen, der nicht von Pini Zahavi oder der Zahavi-Seite kam, das kann ich sagen», erklärt Altschäffl. Zahavi ist Tuchels Berater. «Sieben Minuten später haben wir die Nagelsmann-Seite darüber informiert, dass wir das gehört haben. Die waren erstmal wie vor den Kopf gestossen, haben es nicht glauben können.»

Entlassung war von Tuchel-Zusage abhängig

Salihamidzic bedauert, dass Nagelsmann so von der Trennung erfahren musste. «Es ist natürlich schlimm, dass das vorher rauskommt. Aber da können wir uns nichts vorwerfen. Wir haben diesen Prozess so eingehalten, wie es sich gehört.»

Demnach hing die Freistellung von Nagelsmann wohl mit den schlechten Leistungen seit der Winterpause, aber auch mit der Zusage von Tuchel zusammen. «Es kann ja auch passieren, dass Thomas erst ab dem 1. Juli anfangen will oder gar nicht, deshalb mussten wir die Zusage abwarten. Das geht nicht anders!», rechtfertigt Salihamidzic die Entscheidung der Bayern. (mab)

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