Fünf Jahre spielte Niklas Süle bei Bayern München. Nun verlässt er den Klub nach 170 Spielen unter anderem mit fünf Meistertiteln, zwei Pokalsiegen und dem Champions-League-Triumph 2020 im Gepäck ablösefrei zu Borussia Dortmund.
Bei seinem letzten Spiel als Bayern-Profi gegen Wolfsburg (2:2) sorgte der 26-Jährige für Wirbel. Allerdings nicht auf dem Rasen, sondern weil er durch Abwesenheit glänzte. «Wir haben ihn gefragt, ob er mit will», erklärte Trainer Julian Nagelsmann (34). «Dann hat er gesagt: Ne, eher nicht, weil er sich nicht darauf vorbereitet hatte. Deswegen haben wir ihn zu Hause gelassen.»
Wurde gefragt, ob es okay sei
Er hätte keinen Bock mehr gehabt, wird Süle vorgeworfen. Doch so sei es nicht gewesen. Er wurde gefragt, ob es okay sei, wenn sein Platz einem jungen Spieler gegeben werde, erklärt Süle nun der «Sport Bild». «Das habe ich hingenommen und akzeptiert, weil ich Verständnis für die Entscheidung hatte.»
Doch dann fiel Marcel Sabitzer aus. «Kurz vor der Abfahrt hiess es, dass ich nun doch mitkönne, wenn ich wollte, aber es sei okay, falls nicht.» So sei das Ganze abgelaufen. Mit seiner knappen Aussage hat Nagelsmann den Wirbel verursacht. Und sich dafür vor versammelter Mannschaft entschuldigt.
Süle spricht auch über die Gründe für seinen Wechsel. Obwohl er von einem Kreuzbandriss zurückkehrte, schenkte ihm Ex-Trainer Hansi Flick im Final der Champions League 2020 das Vertrauen und wechselte ihn ein. «Dieses Vertrauen spürte ich nicht auf allen Ebenen im Klub», so Süle. Im Team, bei den Angestellten und den Fans hatte er ein gewisses Standing. «Aus der Klub-Führung habe ich das nicht verspürt. Damals merkte ich, dass mir die Wertschätzung fehlt und ich etwas Neues machen will.»
Süle verlässt Bayern mit lauten Nebengeräuschen, denn auch Uli Hoeness gab dem Nationalspieler noch einen verbalen Tritt mit. Am Rande der Münchner Meisterfeier sagte der Ehrenpräsident: «Das spricht nicht für den Spieler. Wenn er von Wertschätzung spricht, dann hat er dem Verein diese Wertschätzung nicht entgegengebracht. Ich fand diese Aktion katastrophal.» Damit meinte Hoeness den Vorfall vor dem letzten Spiel. Süle kontert: «Alle aus der Mannschaft und aus dem Team drumherum wissen, dass ich sie nie im Stich gelassen hätte.»
«Ich will den nächsten Schritt gehen»
Der Neudortmunder wehrt sich auch gegen Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der einst meinte, Süle sei «ein brauchbarer Spieler», hätte sich aber nicht durchgesetzt. «Ich finde schon, dass ich zeigen konnte, dass ich mit 14 Titeln meinen Teil zur erfolgreichen Geschichte des FC Bayern beitragen konnte.»
Nun freut sich Süle auf die neue Herausforderung. «Was der BVB in den nächsten vier Jahren – für die ich unterschrieben habe – vor hat, beeindruckte mich sofort. Dortmund will den nächsten Schritt gehen, und genau das will ich auch.» (bir)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |