Am Sonntag
Greuther Fürth – Eintracht Frankfurt 1:2
Was für eine Schlussphase in Fürth. Eigentlich hatten die Frankfurter Gäste alles unter Kontrolle, bis der grosse Moment von Ex-FCSG-Star Cedric Itten kommt! Der Schweizer Stürmer erzielt in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. Es wäre der zweite Punktgewinn des Aufsteigers gewesen. Wäre? Genau. Denn in der 94. Minute setzt Eintracht-Stürmer Borre einen drauf und erzielt doch noch den Siegtreffer für die Gäste. Bitter!
Die Schweizer: Cedric Itten spielt auf Seiten der Hausherren durch, erzielt seinen zweiten Bundesliga-Treffer. Djibril Sow (Frankfurt) hat nach 72 Minuten Feierabend.
Die Tore: 75. Rode 0:1, 92. Itten 1:1, 94. Borre 1:2.
Hertha Berlin – Bayer Leverkusen 1:1
Erschreckend harmloser Auftritt der Seoane-Truppe in der ersten Halbzeit. Kaum Tempo und das Passspiel ist von bescheidener Qualität. Wobei der Rasen mehr einem Acker gleicht als an einem würdigen Untergrund für ein Fussballspiel. Dieser Spielverlauf kommt nicht wirklich überraschend, wenn man bedenkt, dass das Torverhältnis der letzten vier Duelle dieser Mannschaften mit 6:0 für die Hertha eine klare Sprache spricht. Was die Geschichte für Leverkusen zusätzlich erschwert: In dieser Saison haben sie nach einem Pausenrückstand noch nie einen Punkt geholt. Lange sieht es so aus, als würde sich die Serie fortsetzen. In der 90. Minute kommt jedoch alles anders. Andrich schiebt die Kugel nach einem Standard aus kurzer Distanz über die Linie – Erlösung für Seoane. Leverkusen bleibt trotzdem im vierten Liga-Spiel in Serie ohne Sieg. Die Werkself muss Wolfsburg und Leipzig vorbeiziehen lassen und rangiert neuerdings auf Platz sechs. Für die Hertha sind es logischerweise zwei verlorene Punkte. Die Berliner kommen nicht von den Abstiegsplätzen weg – Rang 13.
Die Tore: 42. Jovetić 1:0, 90. Andrich 1:1.
1. FC Köln – Union Berlin 2:2
Urs Fischer schnuppert mit Union Berlin an der Königsklasse. Nach der deutlichen Niederlage vom vergangenen Wochenende gegen die Bayern (2:5) steht ihnen heute mit Köln ein deutlich schwächerer Gegner gegenüber. Den besseren Start erwischt jedHeroch das Heimteam. Nach bereits sieben Minuten ist Modest erfolgreich. Der Kult-Stürmer wird im Verlaufe des Spiels noch einmal in Erscheinung treten. Die Berliner reagieren sogleich. Trotz des Ausgleichs bleibt das Spieldiktat in den Händen der Kölner. Die Truppe von Urs Fischer bekundet Mühe. Trotzdem gehen sie mit einem Lächeln im Gesicht und einer Führung in die Halbzeitpause. In den zweiten 45 Minuten hält sich der Unterhaltungswert stark in Grenzen. Modest bringt die 50'000 Fans im ausverkauften RheinEnergieStadion kurz vor Schluss zum durchdrehen. Mit dem Kopf erzielt der Franzose den Ausgleich. Es ist dies der Schlusspunkt einer intensiven Partie. Die Punkteteilung bringt kein Team wirklich voran. Union verbleibt auf Platz acht und liegt zwei Punkte hinter einem Champions-League-Platz zurück.
Die Tore: 7. Modeste 1:0, 9. Ryerson 1:1, 45+1. Prömel 1:2, 86. Modeste 2:2.
Am Samstag
Leipzig – Borussia Dortmund 2:1
Zweites Spiel der Woche, zweiter Rückschlag für den BVB! Nach der unglücklichen Pleite in der Champions League gegen Ajax ist das 1:2 im Bundesliga-Topspiel gegen Leipzig verdient. RB ist von Beginn an besser und münzt diese Überlegenheit in eine 1:0 Führung um. Das 1:1 durch Reus nach der Pause kommt überraschend. Leipzig lässt sich davon aber nicht beirren, geht wieder in Front und könnte die Partie angesichts der Chancen sogar deutlicher für sich entscheiden. Leipzig ist zumindest bis am Sonntag Fünfter. Dortmund bleibt erster Bayern-Verfolger, neu aber schon mit vier Punkten Rückstand.
Die Schweizer: Akanji und Kobel spielen beim BVB beide durch. Kobel ist beim 0:1 machtlos. Beim 1:2 ist der Schweizer mit den Fingern am Ball, allerdings nicht mehr entscheidend.
Tore: 29. Nkunku 1:0. 52. Reus 1:1. 68. Poulsen 2:1.
VfL Bochum – TSG Hoffenheim 2:0
Kuriose Szenen, die sich in Bochum nach 75 Minuten abspielen. Soma Novothny, Torschütze zum 1:0 für das Heimteam wenige Minuten zuvor, kommt im gegnerischen Strafraum zu Fall, der Pfiff bleibt aus. Zurecht. Doch für den Hoffenheimer Florian Grillitsch scheint die Aktion noch nicht vorbei zu sein. Als Novothny wieder aufsteht, schubst der Österreicher ihn wutentbrannt gleich wieder zu Boden. Eindeutig, das muss nun Elfmeter für Bochum geben. Gibts auch. Der Schütze? Manuel Riemann, der Keeper der Bochumer. Erstmals seit 2010 versucht sich ein Torhüter in einem Bundesligaspiel vom Punkt. Er läuft an und haut den Ball ansatzlos unters Tribünendach. Der Schlusspunkt der Partie ist dann erneut komplett irre. Pantovic trifft von hinter der Mittellinie zum 2:0 für Bochum. Zugegeben, Hoffenheim-Keeper Baumann war für eine Ecke aus dem Tor gekommen. Das Tor also leer. Die Zuschauer werden somit für eine sehr zähe erste Halbzeit doch noch mit tollem Fussball entschädigt.
Der Schweizer: Saulo Decarli steht bei Bochum nicht im Kader.
Die Tore: 67. Novothny 1:0, 90.+7 Pantovic 2:0
FC Bayern München – SC Freiburg 2:1
Die ungeschlagenen Freiburger reisen mit breiter Brust in der Allianz Arena an. Doch Liga-Krösus Bayern übernimmt gleich das Zepter, belohnt sich durch den Treffer in der 30. Minute. Dabei geht es zu schnell für die Gäste, Upamecano auf Goretzka, ein schneller Doppelpass mit Müller und drin ist der Ball. Trotzdem halten die Freiburger stolz dagegen, bis Lewandowski – wer auch sonst? – in der zweiten Halbzeit den Deckel drauf macht. Freiburg kämpft bis zum Schluss, in der 94. Minute gelingt der Anschlusstreffer, für mehr reichts aber nicht. Es ist die erste Niederlage im bereits elften Spiel für die Breisgauer und Trainer Streich. Bayern sichert sich damit für eine weitere Runde den Leaderthron, für Freiburg hat die Niederlage (noch) keine Konsequenzen – sie lauern auf dem 3. Platz.
Der Schweizer: Nishan Burkart sitzt bei Freiburg auf der Bank und kommt nicht zum Einsatz.
Die Tore: 30. Goretzka 1:0, 75. Lewandowski 2:0, 90.+3 Haberer 2:1.
VfL Wolfsburg – Augsburg 1:0
Das Schweizer Juwel Andi Zeqiri hat für Augsburg die grosse Chance, einen Punkt aus Niedersachsen zu entführen. Kurz nach der Pause kommt der Schweizer frei vor Casteels zum Abschluss – eine hundertprozentige Chance. Doch Zeqiri platziert den Ball schlecht, schiesst Casteels ab. Trotzdem ist die Chance wichtig fürs Augsburger Spiel, die Gäste riskieren danach viel, drücken auf den Ausgleich. Für den Aufwand werden die Gäste aber schlussendlich nicht belohnt. Auch weil Wolfsburg die erste Halbzeit dominiert, Nmecha bringt die Wölfe in Führung. Danach gehen die Gastgeber fahrlässig mit ihren Chancen um, müssten zur Halbzeit mehr als ein Treffer erzielen. Der eine Treffer reicht für den Dreier.
Die Schweizer: Renato Steffen startet auf dem linken Flügel bei den Wölfen und wird in der 57. Minute ausgewechselt, Kevin Mbabu sitzt auf der Bank. Bei Augsburg startet Andi Zeqiri in der Sturmspitze und Vargas (bis 64.) im linken Mittelfeld.
Die Tore: 14. Nmecha 1:0.
VfB Stuttgart – Arminia Bielefeld 0:1
Das Kader der Schwaben gleicht einem Lazarett. Mit Kalajdzic, Silas, Marmoush, Sankoh, Al Ghaddioui, Thommy und Führich fehlen gleich sieben Offensiv-Leute, hinten werden Kempf und Mavropanos schmerzlich vermisst. Das Resultat: Eine Niederlage gegen die bislang nicht gerade überzeugende Arminia aus Bielefeld. Und die Erkenntnis, dass der fünffache deutsche Meister mittendrin im Abstiegskampf steckt. Nur ein Punkt beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, es droht der dritte Gang in die Zweitklassigkeit innert sechs Jahren. Coach Pellegrino Matarazzo sitzt trotzdem fest im Sattel, vor der Saison hatte der Klub bekannt gegeben, dass man selbst im Falle eines Abstiegs am Italo-Amerikaner festhalten werde. Zu denken aber muss den Bossen der Auftritt trotzdem geben. Nur weil Bielefeld dreimal (!) am Aluminium scheitert, fällt die Niederlage nicht viel höher aus.
Die Schweizer: Cédric Brunner steht bei der Arminia in der Startelf und sieht den gelben Karton. Edimilson Fernandes wird in der 81. Minute eingewechselt.
Das Tor: 19. Okugawa 0:1.
Am Freitag
Mainz – Gladbach 1:1
Auweia! Das kann Murat Yakin und allen Nati-Fans nicht gefallen. Unsere Schweizer Trümpfe Nico Elvedi und Breel Embolo haben gegen Mainz am Freitagabend den Platz vorzeitig – noch vor der Pause – verlassen müssen. Erst triffts Elvedi, er hat was am Knöchel – zwei Minuten später muss auch Embolo, der sich an den Oberschenkel fasst, den Platz verlassen.
Embolo, der in letzter Zeit so gut drauf ist, versteckt bei der Auswechslung das Gesicht hinter seinen Händen, weint bittere Tränen. Er wurde während den Anfangsminuten sehr eng und hart gedeckt, immer wieder mit Fouls provoziert. Das hat ihn angestachelt an der Mittellinie ebenfalls hart in einen Zweikampf zu gehen, ein langer Ausfallschritt und zack: Verdacht auf Zerrung am hinteren Oberschenkel, was eine längere Pause zur Folge hätte. «Werd' schnell wieder fit, Breel!», schreiben die Fohlen auf ihrer Homepage. Und: «Gute Besserung, Nico!». Und Trainer Hütter bleibt nur die Hoffnung: «Bei Breel Embolo, der jetzt zur Nationalmannschaft fährt, um sich dort einem MRT zu unterziehen, hoffe ich, dass es nur etwas muskuläres ist und nicht wieder die Sehne beteiligt ist. Das wäre natürlich fürchterlich.»
Auch bei Elvedi sieht es nicht gut aus. Nach einer Rettungstat gegen den Mainzer Karim Onisiwo bleibt er lange liegen. Onisiwo hatte sich im Laufduell in die Beine des Schweizers verhakt, wollte einen Freistoss, eventuell gar eine Rote Karte provozieren. Es war mehr ein Stürmerfoul, als ein Foul von Elvedi. Freistoss für Mainz gabs trotzdem und Elvedi sah auch noch Gelb. Der Schweizer rappelte sich zwar schmerzverzerrt auf, versuchte humpelnd noch ein paar Minuten und Pässe weiterzuspielen, dann setzte er sich wieder hin, der Knöchel.
Das Ende für dieses Spiel, ein wahrscheinliches Aus auch für die kommenden Natispiele. Jedenfalls, wenn man Eberls Gefühl glauben mag. Nach dem Spiel war der Gladbach-Manager völlig geknickt: Er befürchtet, dass die beiden «eher nicht leichter, sondern eher schwerer verletzt» sind. Die genauen Diagnosen stehen noch aus. Elvedi setzte sich in der zweiten Halbzeit mit Krücken auf die Ersatzbank. Kein Bild, das Nati-Fans zu Optimismus verleiten könnten. Und auch Trainer Hütter befürchtet nichts gutes: «Es könnte etwas mit dem Aussenband sein, und dass da irgendwas kaputt ist.» Der Österreicher rechnet offenbar mit einem langen Ausfall von Elvedi.
Die Schweiz spielt kommenden Freitag in Rom das Entscheidungsspiel in der WM-Quali gegen Italien. Sowohl Elvedi wie auch Embolo stehen im Aufgebot von Yakin. Auch Denis Zakaria, der nach Elvedis Auswechslung eine sackstarke Partie in der Innenverteidigung zeigte, und der einmal mehr überragende Yann Sommer werden dann dabei sein. Beide haben gegen Mainz durchgespielt.
Das gilt auch für Silvan Widmer auf der anderen Seite. Der Aargauer brillierte und rettete mit seinem ersten Bundesliga-Tor – einem herrlichen Schlenzer – den Mainzern schliesslich noch einen verdienten Punkt.
Die Schweizer: Bei den Fohlen müssen die Pechvögel Breel Embolo und Nico Elvedi noch vor der Pause verletzt raus. Denis Zakaria und Yann Sommer spielen durch. Bei Mainz darf Silvan Widmer über die ganze Länge ran, er trifft nach 76 Minuten herrlich per Schlenzer – erstes Bundesliga-Tor!
Die Tore: 38. Neuhaus 0:1. 76. Widmer 1:1.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |