«Bis zum bitteren Ende»
Das sagt Gross zu Schalkes Derby-Klatsche

Schalke verliert im Revierderby gegen Dortmund leidvoll und stürzt der ­Zweiten Liga entgegen. Christian Gross’ Rettermission scheint unlösbar. Er aber zeigt sich kämpferisch.
Publiziert: 21.02.2021 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2021 um 10:35 Uhr
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Christian Gross erklärt die 0:4-Niederlage im Derby.
Foto: keystone-sda.ch
Michael Schifferle

Zum Schluss schreitet BVB-Trainer Edin Terzic zu seinem Schweizer Kollegen Christian Gross und spricht ihm Mut zu. Der ertrug den immer schwerer zu erduldenden Abend aufrecht. Und doch muss sich mehr denn je sorgen, wer mit dem FC Schalke fühlt – oder mit dessen Zürcher Trainer.

Das 0:4 gegen die Dortmunder, die sich in dieser Saison so oft plagten, legt neuerlich und schonungslos offen, dass die Rettermission des sechsfachen Schweizer Meister-Trainers zum Scheitern verurteilt scheint. Rang 18, acht Punkte Rückstand auf Platz 17 – allein diese Zahlen belegen die Lage der Schalker.

Schlimmer aber: Sie sind exakter Ausdruck der Leistungsfähigkeit dieser Mannschaft – gleichgültig, wie der Trainer heisst. Sie mag sich aufopfern und mit guter Organisation ins Spiel gehen, sie mag die eigene Kampfeslust und Widerstandsfähigkeit wort- und gestenreich beschwören – haarsträubende Fehler bringen sie permanent aus dem Konzept. Und fast immer um Punkte.

Gegen den BVB ists Benjamin Stambouli (30), der kurz vor der Pause den Ball vertändelt und Jadon Sancho die Führung ermöglicht. Stambouli war Meister mit Montpellier und Paris, er spielte für Tottenham – bei Schalke aber ist er die Verkörperung des sportlichen Unheils. Langsam und unruhig am Ball ist er – verhängnisvoll für einen Sechser!

36-jährige Nummer 3 im Tor

Pech kommt noch dazu: Klaas-Jan Huntelaar, Mark Uth, Nemanja Nastasic fehlen. Nabil Bentaleb, der bei Union Berlin ein Lichtblick war, sitzt angeschlagen auf der Bank. Als wäre das nicht genug, fällt kurz vorm Spiel Shkodran Mustafi aus. Und Goalie Ralf Fährmann verletzt sich Mitte erster Halbzeit am Bauch. Michael Langer, die Nummer drei, 36-jährig, muss ran. Und letztlich viermal hinter sich greifen.

Im Angriff müht sich Jungspund Matthew Hoppe (19). Er rennt, verlängert Bälle, schafft Räume – aber treffen? Das tut er seit seinem verheissungsvollen Start mit vier Toren in drei Spielen nicht. Und eine Alternative scheint nicht in Sicht. Ausdruck schlechter Personalpolitik.

Christian Gross sagt: «Wir glauben bis zum vielleicht bitteren Ende, dass es noch möglich ist.» Es wäre ein Wunder. Mehr denn je.

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