Wer Heiko Vogel an der Seitenlinie des FC Basel erlebt hat, weiss, dass der Rotschopf zum Vulkan werden und ab und zu ausbrechen kann. Ende Januar ists mal wieder soweit, im Regionalliga-Spiel seiner Gladbacher U23 gegen den SV Bergisch Gladbach verliert er komplett die Nerven, lässt beim Verlassen des Platzes einen diskriminierenden Satz in Richtung der Schiedsrichterassistentin fallen. Inhaltlich ging es laut «Spiegel» um die Anwesenheit von Frauen auf dem Fussballplatz, die Bild schreibt, Vogel habe gesagt, dass «Frauen einfach absolut nichts auf einem Fussballplatz verloren» hätten.
«Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen»
Nun laufen die Spielerinnen der 1. und 2. Bundesliga (rund 600 Frauen) Sturm, veröffentlichen einen Brief an den deutschen Fussballverband (DFB), fordern Konsequenzen. Grund: Als «Strafe» für seinen Ausraster habe Vogel unter anderem die Auflage erhalten, wonach er sechs Trainingseinheiten eines Frauen- oder Mädchenteams des eigenen Vereins abhalten müsse. «Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fussball», heissts im Brief. Vogels Verhalten sei «weit mehr als unsportlich, sondern beleidigend und diskriminierend.»
Vom Sportgericht war der ehemalige FCB-Coach am 9. März wegen unsportlichen Verhaltens unter anderem mit einer Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro und einem Innenraumverbot für zwei Meisterschaftsspiele belegt worden. Zudem wurde Vogel auferlegt, bis zum 30. Juni sechs Trainingseinheiten eines Frauen- oder Mädchenteams seines Vereins zu leiten. Die Interpretation dieser Auflage als Strafe sorgt für rote Köpfe. Ein Training von Frauen oder Mädchen sei keine Strafe, der Verband bekämpfe hier sozusagen Sexismus mit Sexismus, so der Tenor.
Vogel hat sich entschuldigt
Diese Auslegung weist Vogels Verein jedoch deutlich zurück. Gegenüber dem Spiegel erklärt Gladbach, dass es sich bei den Trainings nicht um eine Initiative des Verbands handelte. «Weder die Borussia noch Heiko Vogel sehen diese Massnahme als Strafe an, es ist vom Klub vorgeschlagen worden, dies als Zeichen der Entschuldigung ins Urteil aufzunehmen. Im Übrigen ist auch im Urteil des Verbands in diesem Punkt nicht die Rede von einer Strafe. Derartige Massnahmen sind auch im Strafenkatalog der Verbände überhaupt nicht als Strafen vorgesehen.»
Als der ehemalige FCB-Verteidiger Markus Steinhöfer vor zehn Jahren im legendären Champions-League-Spiel gegen Manchester United (2:1) den Ball an die eigene Latte setzt, sagt der damalige FCB-Trainer Heiko Vogel nach dem Spiel: «An guten Tagen macht er den.» Aufgrund solcher Sprüche wird der Pfälzer kurz darauf als Preisträger der Arosa Humorschaufel nominiert, den Preis aber kriegt er nicht. Kurz darauf holt Vogel mit dem FCB das Double, zuvor war er im Champions-League-Achtelfinal gegen Bayern München 0:7 untergegangen. Nach schwachem Start in die Saison 2012/13 wird Vogel entlassen und durch Murat Yakin ersetzt. Via Bayern-Nachwuchs, wo er einst die Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels trainierte, landet Vogel bei Sturm Graz und dem KFC Uerdingen. Mittlerweile trainiert der 45-Jährige Gladbachs U23.
Als der ehemalige FCB-Verteidiger Markus Steinhöfer vor zehn Jahren im legendären Champions-League-Spiel gegen Manchester United (2:1) den Ball an die eigene Latte setzt, sagt der damalige FCB-Trainer Heiko Vogel nach dem Spiel: «An guten Tagen macht er den.» Aufgrund solcher Sprüche wird der Pfälzer kurz darauf als Preisträger der Arosa Humorschaufel nominiert, den Preis aber kriegt er nicht. Kurz darauf holt Vogel mit dem FCB das Double, zuvor war er im Champions-League-Achtelfinal gegen Bayern München 0:7 untergegangen. Nach schwachem Start in die Saison 2012/13 wird Vogel entlassen und durch Murat Yakin ersetzt. Via Bayern-Nachwuchs, wo er einst die Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels trainierte, landet Vogel bei Sturm Graz und dem KFC Uerdingen. Mittlerweile trainiert der 45-Jährige Gladbachs U23.
Die Trainingseinheiten selbst hält der Verein aus diesem Grund auch für legitim. «Heiko Vogel liegt es am Herzen, mit dieser Massnahme zu dokumentieren, dass er keine Vorbehalte gegenüber dem Frauenfussball hat, und möchte sich auf diese Weise auch bei den Fussball spielenden Frauen und Mädchen im eigenen Verein für sein Verhalten entschuldigen. Dies wird vom Verein begrüsst.»
Vogel selbst sehe seinen Fehler ein, habe seinen Ausraster mit der Emotion des Spiels erklärt und sich bei der Schiedsrichterin entschuldigt. Diese habe die Entschuldigung angenommen. (red)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |