Auf einen Blick
- Koeman kritisiert Bergwijns Wechsel nach Saudi-Arabien
- Holland-Coach wirft ihn aus Nationalteam
- Puertas trotz Saudi-Wechsel weiter Nati-Kandidat
Saudi-Arabien hat mit der Akquirierung von diversen Fussball-Stars seit letztem Sommer für Aufsehen gesorgt. Zu Beginn waren es vor allem Profis, die bereits über 30 waren und in ihren Karrieren schon viel erlebt haben. Seither gehen aber auch immer jüngere Fussballer in die Wüste. Das neuste Beispiel: Steven Bergwijn (26).
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Der Holländer wechselte zu Al-Ittihad, sein Transfer stösst in der Heimat auf Unverständnis. Allen voran bei Nationaltrainer Ronald Koeman. «Ich denke, wenn man 26 Jahre alt ist, sollte der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund stehen, nicht der finanzielle», sagt er an einer Pressekonferenz vor den Nations-League-Spielen.
Der Coach der Elftal findet, dass der Flügelspieler auch bei Ajax hätte bleiben können. «Man muss diese Entscheidung respektieren, aber ich persönlich würde das nicht tun», so der 61-Jährige. Deshalb lautet Koemans Massnahme: Das Thema Nationalmannschaft ist für Bergwijn vorerst vorbei. «Für ihn ist das Buch praktisch geschlossen.»
Kroos schoss gegen jungen Spanier
Bergwijn ist nicht der Einzige, der für einen Wechsel auf die arabische Halbinsel kritisiert wird. Schon Toni Kroos (34) tadelte im letzten Jahr den jungen Spanier Gabri Veiga, der mit nur 21 Jahren zu Al-Ahli gewechselt hatte – und das trotz Angeboten von ManCity, Liverpool und PSG.
«So ein Einschnitt in seine sportliche Karriere, seine Ansprüche nur wegen des Geldes derart herunterzuschrauben, davon bin ich kein Fan», so der Weltmeister von 2014 im Juni 2023 in seinem Podcast «Einfach mal Luppen». Man gebe ein «unfassbar schlechtes Vorbild» ab, wenn klar werde, dass Geld die Motivation für den Transfer ist. «Ich finde es schade um jeden, der den sportlichen Gedanken im absoluten Top-Fussball-Alter so hintanstellt.»
Puertas trotz Saudi-Wechsel Nati-Kandidat
Auch die Schweiz hat seit kurzem ihren jungen Saudi-Söldner, Cameron Puertas schloss sich letzte Woche Al-Qadsiah an – ebenfalls mit 26 Jahren. Zwar bekommt der in der Westschweiz geborene Offensivspieler den Schweizer Pass erst 2025, doch für Murat Yakin (49) ist er in den letzten Monaten zum ernsthaften Nati-Kandidaten geworden.
Auch jetzt, da Puertas gewechselt hat, meint Yakin, dass «wir uns weiter um ihn bemühen»: «In der Liga spielen auch ein paar Hochkaräter.» Anders als Koeman bei Bergwijn schliesst Yakin ein künftiges Aufgebot von Puertas nicht kategorisch aus.