Neymar (31) hätte Brasiliens Heilsbringer werden sollen. Ein Messias, wie es Pélé (†82) einst war. Das ganze Land trug den Ballvirtuosen aus São Paulo auf Händen.
Doch Erfolge bescherte er seinen Landsleuten keine, abgesehen von einem Olympiasieg (2016). Dafür viele Tränen und Enttäuschungen. Weder der erhoffte Weltmeistertitel noch die Copa America konnte Neymar für Brasilien gewinnen. Stattdessen in seiner Akte: Starallüren, viele Skandale – und nun ein verfrühter Wechsel in die Wüste zu Al-Hilal.
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Viel Unverständnis für Karriereplanung
In der Heimat ist die Enttäuschung über die Karriereplanung des einstigen Hoffnungsträgers riesig. Für seinen verfrühten Abtritt von der grossen Fussballbühne erntet er viel Unverständnis.
Die Presse zerreisst ihn für seinen Entscheid. «Zu Al-Hilal zu gehen, wird ein ewiger Fleck in seiner Karriere sein», schreibt etwa «Globoesporte». Auch dass sich Neymar leichtsinnig für Saudi-Arabiens Propaganda-Zwecke kaufen lasse, stösst den Brasilianern sauer auf.
Im Fokus der Kritik steht aber nicht nur Neymar selber. Auch sein Vater und Agent Neymar Santos Sr. kriegt sein Fett ab. Er, der seinen Sprössling ohnehin «eher als Marke denn als Sohn» betrachte, müsse über den Saudi-Geldregen «glücklicher sein als ein Beduine am Wasserfall», so «Folha de Sao Paulo». (sbe)